Auch ATI mit Mainboard-Chipsatz

Jan-Frederik Timm
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Nach nVidia will nun auch ATI als 2. Grafikkarten-Hersteller auf den Mainboardsektor durchstarten. Heute sind erstmals nähere Informationen zum sog. "A3" aufgetaucht, die allerdings noch eine Menge Fragen offen lassen.

Sicher scheint, dass der A3 über einen integrierten Grafikkontroller namens RV200 verfügen wird, bei dem es sich um einen abgespeckten Radeon2 Handel wird. Anstatt ganzen vier Render-Pipelines, verfügt der RV200 nur über schlappe zwei. Als Speicher steht dem Chip der System-Ram zur Verfügung, der "lediglich" auf PC1600 oder PC2100 DDR RAM basieren wird. Die Konkurrenz plant derzeit bereits mit PC2700 DDR RAM. Um späteren Aufrüstaktionen nicht den Riegel vorzuschieben, wird den Mainboardherstellern die Option offen gelassen, einen externen AGP-Port auf die Platinen zu schrauben. Des Weiteren scheint zumindest das angepeilte Release des Chips als sicher. Noch im 4. Quartal und ginge es nach ATI, gerade rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft, sollen die ersten Exemplare verschifft werden. Eher seltsam erscheint die Tatsache, dass ATI ausschließlich die Northbridge des Chips produzieren wird, als Southbridge sollen die Modelle der Konkurrenz zum Einsatz kommen, die jedoch lediglich über den 133MB/s schnellen PCI-Bus angebunden werden können. Die Performance würde demnach weit hinter aktuellen Lösungen wie VIAs "V-Link" (266MB/s) liegen. Ebenfalls kurios: Nach derzeitigem Stand soll der A3 sowohl den Celeron/PentiumIII von Intel als auch den Athlon/Duron von AMD unterstützen. Dies wäre im Endeffekt nur durch die Vereinigung zweier Chipsätze zu realisieren und würde die Produktionskosten in ungeahnte Höhen treiben. Des Weiteren sind beide Systeme aufgrund ihrer unterschiedlichen Sockel inkompatibel, ein Einsatz des Chips wäre insofern nur auf Boards mit beiden Steckplätzen sinnvoll. Wahrscheinlicher ist demnach eher die Veröffentlichung von zwei verschiedenen Chips, wie es bei VIA und Co. üblich ist. Seltsam scheint des Weiteren, dass bisher keine Informationen über einen Pentium 4 Chipsatz verfügbar sind. ATI besitzt schon seit Monaten die begehrte Lizenz von Intel und könnte demnach ohne Probleme an entsprechenden Produkten arbeiten. Hoffen wir darauf, dass all' diese Fragen nicht lange ungeklärt bleiben und ATI womöglich schon in den nächsten Tagen mit offiziellen Informationen vor die Öffentlichkeit tritt.