EPoX 8K7A+ im Test: Die nicht schnellere Alternative

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Jan-Frederik Timm
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Ausstattung

Auf einige Merkmale des EPoX 8K7A+ wollen wir im folgenden noch etwas genauer eingehen, sie sollten nicht in der Masse der Spezifikationen untergehen. Schon aus dem Test des 8KHA bekannt, begrüßte uns auch diese Mal wieder die massive Kondensatorreihe in der Nähe des CPU Sockels. Doch auch hier können wir Entwarnung geben. Weder der Kühler der Firma Spire, noch der wuchtige GlobalWin WBK XL Pro kamen nur im Ansatz mit den trommelartigen Bauteilen in Berührung. In die Röhre sehen dürften lediglich ein weiteres Mal Besitzer einiger Varianten der Marke "Orb". Ein noch immer eher seltenes Features befindet sich in der unteren rechten Ecke des Boards. Die aus zwei Digitalanzeigen zusammengesetzte P80P Debug-Card ist in der Lage, im Falle eines Störfalles einen präzisen Zahlencode über die Ursache des Malheurs auszugeben. Ganze 6 Handbuch-Seiten füllen die Bedeutungen aller möglichen Kombinationen und stellen somit im Ernstfall eine wesentlich bessere Hilfe dar, als es die mageren Beep-Codes des Bios bisher waren und sind. Auch an kleinen Extras hat EPoX nicht gespart. So verrichtet auf der Northbridge ein aktiver Lüfter seine Dienste und der AGP-Port verfügt über die immer moderner werdende Arretierungshilfe. Auf den veralteten ISA-Slot müssen Käufer des 8K7A+ leider verzichten und die nur selten genutzten AMR- und CNR-Erweiterungssteckplätze fehlen ebenfalls, obwohl der Chip sie zulassen würde. Dafür laden satte 6 PCI-Slots zur üppigen Bestückung des PCs ein. Heutzutage sicherlich meist die bessere Lösung. Als kleinen Bonus bietet die uns vorliegende "+"-Version des 8K7A einen OnBoard Raid-Controller der Firma HighPoint (Mehrpreis der "+"-Variante im Handel ca. 20DM). Dieser bietet neben zwei weiteren ATA100 Ports für insgesamt vier Geräte auch die Möglichkeit, die Laufwerke im RAID 0, 1 , 0+1 oder JBOD Modus laufen zu lassen. Der einfache Betrieb verlief im Test reibungslos. Den RAID-Betrieb konnten wir auf Grund fehlender Hardware leider nicht testen.

EPoX 8K7A+

Stabilität

Was die Stabilität anbelangt, so zeigte sich das 8K7A+ von seiner besten Seite. Trotz der enormen Fülle an Benchmarks und Härteproben stand nach dem Ausbau der Platine nur ein einziger Crash in Unreal Tournament zu Buche, der vielleicht nicht einmal auf das Board zurück zu führen ist. Neben den obligatorischen Applikationen trumpfte das 8K7A+ auch in Spielen wie Counter-Strike und dem bereits im letzten Test erwähnten UD Agent (ähnlich Seti@Home) voll auf.

Overclocking

Noch ganz entzückt von den Overclocking-Eigenschaften des 8KHA, hieß es erst einmal die Lage sondieren. Doch der erste Überblick brachte Ernüchterung zu Tage: Anstatt die geradezu perfekten Lösungen des 8KHA auch auf diese Serienproduktionen zu übertragen, griff EPoX in diesem Fall auf Jumper und Dip-Switch zurück- ein Rückschritt. Doch der Reihe nach. Ein 5-elementiger Dip-Switch ermöglicht die Justierung des Multiplikators in 0,5er Schritten von 5 bis maximal 12,5. Die Einstellung "Auto" ist ebenfalls möglich und funktionierte bei unserem Athlon einwandfrei. Den benutzerfreundlichen Weg ins Bios darf der User wählen, wenn er sich an die Übertaktung des Front Side Bus macht. Hat man die grundlegendste Wahl des FSB (100 oder 133MHz) per Jumper gewählt, ist die Regulierung des FSB in 1MHz Schritten bis auf wohl utopische 250MHz möglich. Doch gerade bei den derzeit hochgezüchteten CPUs spielt neben dem Übertakten auch die Spannung der Komponenten eine große Rolle. Satte Leistungssprünge sind meistens nur mit einer erhöhten Core-Spannung möglich und auch dem RAM kann man mit mehr Spannung oftmals noch ein paar MHz FSB mehr zumuten. Obwohl AMD selber nur bis 1,85 Volt für seine Athlons (Default 1,75) grünes Licht gibt, erlaubt das 8K7A+ in 0,1Volt Schritten einen maximalen VCore von 2,15 Volt, ganz ohne eine Modifikation. Ambitionierte Overclocker dürften hier ihre wahre Freude haben. Die RAM Spannung läßt sich ebenfalls per Jumperblock justieren. Auf einer Skala von 2,5V (Default) bis maximal 2,9V kann in 0,1V Schritten frei gewählt werden- ausreichend. Insgesamt bietet das 8K7A+ somit ein breites, wenn auch nicht optimal umgesetztes, Übertaktungspotential, das an die Konkurrenz aus eigenem Hause jedoch bei Weitem nicht heran reicht.

Doch lassen wir nun endgültig die Theorie und das Aufzählen von Eigenschaften hinter uns und begutachten lieber die Resultate in der Praxis.