Linux im Bundestag - Microsoft wehrt sich

Steffen Weber
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Wie in den vergangen Wochen immer wieder zu lesen war, muss das Betriebssystem auf den Computern im Bundestag ausgetauscht werden, da Microsoft die Unterstützung für Windows NT4 einstellt. In einem offenen Brief wehrt man sich nun gegen die Argumente der Befürworter des "Bundestux".

So lautet der Name einer Kampagne, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Computer im Bundestag mit freier Software, sprich Linux, auszustatten. Dies sei aus "ordnungs-, wettbewerbs- und standortpolitischen sowie demokratischen Gründen ein notwendiges Signal für Deutschland". Weiterhin argumentiert z.B. damit, dass nur freie Software die gesellschaftliche Überprüfung und Verbesserung von Programmen ermöglicht. Kurt Sibold, vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft, bezieht sich in seinem Schreiben vorrangig auf den folgenden Abschnitt:

"Die demokratische Komponente lässt sich nicht nur auf die erhöhte Sicherheit und Flexibilität der Software reduzieren, sondern ist vielmehr Ausdruck eines erweiterten Demokratieverständnisses, das die wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen mit einbezieht. Aus diesen Erwägungen ist es geradezu die Pflicht eines demokratischen Staates, auf Freie Software zu setzen."

Dieser kritisiert nun, dass die hinter der Kampagne stehenden Menschen einen Staat mit Computern, auf denen ein anderes Betriebssystem als Linux läuft, offensichtlich für undemokratisch halten. Zudem sieht er einen Widerspruch in den Aussagen der Kampagnen-Mitglieder. So habe es nämlich auch eine negative Auswirkung auf den Wettbewerb, wenn man sich für den Einsatz von Open Source Software als "einzig gangbare Alternative entscheide". Insgesamt bezeichnet er die Kampagne als eine "öffentliche Diskriminierung" der Microsoft Produkte und fordert dazu auf, zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren.