Microsoft bittet um Aufschub im Kartellprozess

Helmut Eder
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Für die am 11. März angesetzte Anhörung im Kartelprozess hat Microsoft um einen Aufschub gebeten, um die geänderten Forderungen der Kläger zu prüfen. In einem gestern veröffentlichten Antrag an die zuständige Richterin Colleen Kollar-Kotelly schrieben die Anwälte Microsofts, sie müssen mehrere Zeugen zu den Konsequenzen der Veränderungen befragen.

Neun Bundesstaaten die sich nicht dem Kompromissvorschlag zwischen dem Software-Konzern und der US-Regierung angeschlossen hatten, änderten ihren zuerst vorgelegten Kompromissvorschlag, in dem Microsoft zum Beispiel den Internet Explorer und den Media-Player entfernen sollte, dahingehend, die Betriebssysteme in einer modularen Version zu vertreiben, da man dann bei Bedarf Komponenten weglassen könne.

Währendessen sind für heute einige Anhörungen angesetzt, bei der die Richterin entscheiden muss ob die aussergerichtliche Einigung zwischen Microsoft und der US-Regierung im öffentlichem Interesse ist. Durch Zeugenaussagen werden Microsoft und die US-Regierung versuchen dies zu belegen. Zur Anhörung sich aber auch Gegner dieser Einigung zugelassen. Sollte die Richterin diese Einigung absegnen geht man davon aus das bei den abgetrennten Verfahren gegen Microsoft keine härteren Sanktionen gegen den Software-Hersteller verhängt werden. Eine taktische Bedeudung kommt der Antrag auf Aufschub desswegen zu, da Microsoft hofft durch die Verzögerung werde sich die Richterin schnell entscheiden. Auf der anderen Seite hoffen gerade die klagenden neun Bundesstaaten auf eine lange Anhörung, um die außergerichtliche Einigung, beleuchtet durch das Anti-Trust-Verfahren, unwirksam aussehen zu lassen.