T-Online hat den Verlust im Jahre 2001 verdoppelt

Steffen Weber
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Am heutigen Donnerstag hat T-Online die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2001 präsentiert. Obwohl man den Umsatz deutlich steigern konnte, hat sich der Verlust, den das Unternehmen in dieser Zeit eingefahren hat, mehr als verdoppelt.

Die Zahl der Kunden stieg um 2,8 Millionen auf 10,7 Millionen an, was einer Steigerung von gut 35% entspricht. 8,8 Millionen bzw. 82% davon stammen aus Deutschland. Äußerst positiv sticht in dieser Hinsicht das 4. Quartal mit allein 900.000 Neukunden hervor.

Der Umsatz im Jahr 2001 betrug 1,14 Milliarden Euro, was gegenüber 2000 einer Steigerung von ca. 43% entspricht. Während die unter „Sonstiges“ laufenden Einnahmen um 9% zurückgingen konnte man in den Bereichen „Access“ (dem Bereitstellen des Internetzugangs) und „Advertising / E-Commerce“ mit 42 respektive 58 Prozent deutlich zulegen. Bemerkenswert ist vor allem der letzte Wert, da die Werbebranche derzeit wie allgemein bekannt bei der Suche nach Werbepartnern im Nichts stochert. Insgesamt lag der Anteil des nicht durch den Internetzugang direkt gewonnenen Umsatzes bei rund 17%.

Das wenig aussagekräftige EBITDA für den Konzern konnte im 3. Quartal 2001, wenn man es auf das Deutschlandgeschäft beschränkt, in den positiven Bereich kommen. Insgesamt lag der EBITDA im 4. Quartal 2001 bei minus 32,1 Millionen Euro, hier ist jedoch eine deutliche Besserung der Werte abzusehen. So lag selbiger Wert im Vorjahreszeitraum noch bei minus 68,1 Millionen Euro. Die vier Quartalszahlen addiert ergeben zusammen einen Wert von minus 189 Millionen Euro für das Jahr 2001. Dies entspricht gegenüber 2000 einer Zunahme von ca. 55%, was der Vorstand auf die „erstmalige ganzjährige Konsolidierung von ya.com und Club Internet sowie die Belastung durch die verlustbringende Schmalbandflatrate für ein gesamtes Jahr“ zurückführt.

Was am Ende zählt, ist jedoch der Gewinn bzw. Verlust. Leider muss man bei T-Online wie eingangs erwähnt weiterhin von letzterem sprechen. Er stieg gegenüber dem Jahr 2000 um 104% von 390 Millionen auf 797 Millionen Euro an. Dies begründet man mit der erstmaligen Konsolidierung (Entwicklung der Börsenkurse gegen den Trend nach einer Berg- und Talfahrt) der ausländischen Beteiligungen und der Goodwill-Abschreibung zur Risikovorsorge der comdirect AG in Höhe von 281 Millionen Euro.

Für das Jahr 2002 erhofft sich T-Online einiges von der Abschaffung der Schmalband-Flatrate, dessen letzte Verträge Anfang Dezember 2001 ausgelaufen sind. Dazu passt auch folgendes, die Pressemitteilung abschließendes, Zitat: „Die gestiegenen Umsätze im Non-Access-Bereich und das über die Quartale deutlich verbesserte EBITDA zeigen, dass unsere Strategie stimmt: Unser kombiniertes Geschäftsmodell aus Access und Portal erweist sich als richtig und tragfähig“, so Thomas Holtrop, Vorstandsvorsitzender von T-Online.