Intel Pentium 4 2,2 GHz und AthlonXP 2000+ im Test: Der Kampf der Titanen

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Frank Hüber
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Bekannte Fehler

Im Vergleich zu AMD hat sich Intel schon seit längerem eine gewisse Transparenz auf den Hut geschrieben, was Funktionsfehler in den eigenen Prozessoren angeht.

Demzufolge sind auch die Informationen, die man zu einem Fehler erhalten kann, etwas detaillierter. Wirft man einen Blick in die Liste der bekannten Fehler im Pentium 4, so darf man sich durch insgesamt 49 Seiten Papier mit einer Summe von 61 dokumentieren Fehlern herumschlagen. Das ist eine Menge Holz, wenn man bedenkt, dass der Athlon XP laut AMD in der Summe nur 9 bekannte Fehler aufweist. Eine Zahl, über die man sich sicherlich streiten kann, da zum einen niemand weiß, wie viele Architekturfehler noch im Prozessor stecken und zum anderen, inwiefern die gefundenen Fehler auch alle öffentlich dokumentiert wurden. Wie viele Fehler es auch immer sein mögen, keiner der beiden Hersteller lässt diese Problemchen nach Möglichkeit im Raum stehen. Aus diesem Grund gibt es von Zeit zu Zeit neue Prozessor-Steppings, die ein paar Probleme aus der Welt schaffen sollen. Die folgende Tabelle zeigt die aktuellen Steppings des Pentium 4.

Pentium 4 Erratas im Überblick
Core Stepping Fehler Taktraten
Willamette B2 57 1,4-1,6 GHz
Willamette C1 38 1,4-1,8 GHz
Willamette D0 34 1,4-2,0 GHz
Northwood nB0 23 1,6-2,2 GHz

Wie man an dieser Tabelle recht deutlich erkennen kann, hat Intel durchschnittlich bei einer Taktsteigerung von 200 MHz ein neues Prozessorstepping in den Markt gebracht. Während der Willamette im B2 Stepping noch 57 Erratas, also Irrtümer, in sich trug, waren es beim C1 Stepping nur noch 38 Stück. Eine beachtliche Verbesserung, die sich jedoch nur vereinzelt im normalen Betrieb bemerkbar macht. Beim neusten Pentium 4 mit B0 Northwood-Kern, zur besseren Unterscheidung zum Willamette als nB0 bezeichnet, sind es nur noch 23, von denen lediglich fünf in zukünftigen Pentium 4 Versionen durch leichte Modifikationen entfernt werden sollen. Die Tatsache, dass Intels Dokumentation erst beim B und nicht beim A Stepping beginnt macht einzig und allein deutlich, alle Pentium 4 aus der A Generation stammen aus der Entwicklungsabteilung und sind damit noch nicht für den Verkauf freigegeben gewesen. Beim alten Pentium III gab es übrigens knapp 100 Problemstellen, denen sich Intel annehmen musste. Allerdings war man hier nicht ganz so erfolgreich wie beim Pentium 4, denn nach insgesamt sieben Steppings sind es beim Pentium III mit dem letzten Tualatin Core immer noch gut 80 Irrtümer.

Testsystem

Zum Vergleich der aktuellen Prozessoren der beiden Marktführer kam auf Seiten von AMD ein VIA KT266A System mit 256MB PC2100 DDR Speicher zum Einsatz. Bei Intel haben wir uns dazu entschlossen, ein Rambus System mit Intel i850 Chipsatz zu nutzen. Damit kam für beide Systeme die momentan schnellste Plattform zum Einsatz. Das an dieser Stelle oft eingeworfene Argument, Rambus sei im Vergleich zu DDR SDRAM wesentlich teuerer, zieht nicht mehr, denn für 256MB Speicher von Infineon zahlt man in beiden Varianten nicht mehr als 130 Euro. Anders sieht es dagegen beim Mainboard aus. Das von uns genutzte Asus A7V266-E mit Raid onboard kostet bei einer besseren Ausstattung gut 40 Euro weniger als das Intel D850MD, das für den Pentium 4 zum Einsatz kam. Die Vorteile der Intel Plattform liegen hierbei eindeutig im effektiven Speicherdurchsatz, obgleich das von uns genutzte Intel Board keinesfalls zu den schnellsten Vertretern seiner Art gehört. In wie weit genau das den Pentium 4 beflügeln kann, werden wir in den nächsten Abschnitten sehen.

Die meisten Komplett-Systeme für den Pentium 4 werden momentan zwar mit DDR-RAM verkauft und DDR-RAM dürfte somit auch in den heimischen Stuben am meisten Verwendung finden, doch wir gehen bei diesem Review mit dem Ansatz heran, dass wir erst einmal beleuchten wollen, was man mit dem schnelleren Rambus aus einem Pentium 4 herausholen kann. Auf die natürlich auch in der Performance vorhandenen Unterschiede zu einem DDR-RAM System werden wir in zukünftigen Reviews genauer eingehen.

Als Betriebssystem kam das bei uns übliche Windows XP Professional zum Einsatz. Funktionen wie System Restore oder automatische Systemupdates wurden deaktiviert. Um dennoch eine normale Arbeitsumgebung zu schaffen, haben wir als Qualitätseinstellungen für die Systemoberfläche mit geglätteten Schriften und der Standard Windows XP Oberfläche gearbeitet. Alle weiteren visuellen Optionen wurden ebenfalls aktiviert. Als Grafikkartentreiber für die Inno3D GeForce3 Ti500 verwandten wir den Detonator 27.30, der mit dem GeForce 4 weiter Einzug halten wird. Um Fragen vorzubeugen folgt nun eine komplette Gegenüberstellung der verwendeten Hardware und der installierten Treiber.

  • Prozessor
    • Intel Pentium 4 2,2 GHz
    • Intel Pentium 4 2,0A GHz
    • AMD Athlon XP 2000+
    • AMD Athlon XP 1900+
    • AMD Athlon XP 1800+
  • Motherboard
    • AMD Plattform: Asus A7V266-E (KT266A)
    • Intel Plattform: Intel D850MD (i850)
  • Arbeitsspeicher
    • 256MB PC266 CL2 DDR SDRAM
    • 256MB PC800 Rambus
  • Grafikkarte
  • Peripherie
    • Pioneer 16x DVD
    • IBM IC35LC040
    • 10/100 MBit Ethernet-Karte
  • Treiberversionen
    • nVidia Detonator 27.30
    • Via 4in1 4.37a
    • Intel inf Treiber + IAA 1.1.2
  • Software
    • Windows XP Professional
P4 Board mit Beschreibungen
P4 Board mit Beschreibungen
Pentium 4 Board mit Kühler
Pentium 4 Board mit Kühler
Intels Board-Anschlüsse
Intels Board-Anschlüsse
Pentium 4 Kühler mit eingebautem Rambus
Pentium 4 Kühler mit eingebautem Rambus
Pentium 4 und Athlon Kühler im Vergleich
Pentium 4 und Athlon Kühler im Vergleich
Testsystemkomponenten
Testsystemkomponenten
Rambus und DDR-RAM im Vergleich
Rambus und DDR-RAM im Vergleich
Größenvergleich
Größenvergleich

Benchmarks

Zum Beurteilen der Leistung kam das bereits beim AMD Prozessorvergleich verwendete Testszenario zum Einsatz, dass diesmal noch um den Magic Music Maker und die 3D Render Software Lightwave 7.0b von Newtek erweitert wurde. Auch Sysmark 2001 ist nun mit von der Partie. Als besonderes Extra haben wir auch Tests mit SETI@Home nicht gescheut. Weiterhin durfte jeder der Prozessoren PI auf die ersten 1 und 4 Millionen Nachkommastellen berechnen. Die verwendeten Benchmarks sollten somit alle für den User relevanten Bereiche abdecken können.

  • Game Performance
    • 3DMark 2001
    • 3DMark 2001 SE
    • 3DMark 2000
    • Aquamark
    • Final Reality
    • GLMark
    • Quake 3 Arena
  • Office Performance
    • Sysmark 2001
    • Winace 2.11
    • FlaskMPEG
    • Lame
    • Magic Music Maker
  • 3D Render Performance
    • Cinema 4D
    • Lightwave 7.0b
    • Spec ViewPerf 6.1.2
  • Sonstiges
    • Sandra 2002
    • Seti@Home
    • SuperPI

Wer die Benchmarks bei sich zu Hause selbst einmal nachvollziehen möchte, der findet einen Großteil der oben aufgelisteten Testprogramme bei uns in der Downloadsektion.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.