Halbleiter-Strukturen mittels Viren gebildet

Markus Hoffmann
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Der Universität zu Texas ist es erstmals gelungen, mit Hilfe von Viren extrem dünne und kleine plastik-ähnliche Folien zu erzeugen. Die nun darauf entstandenen Strukturen sollen dabei sehr viel kleiner sein als solche, die mit der Elektronen- oder Licht-Lithographie erzeugt werden können.

Die Viren, die vom Forscherteam um Angela Belcher erschaffen wurden, haben eine lange und faden-ähnliche Form und sind in der Lage, Zinksulfid an ihren Enden aufzunehmen, welches dann zu Kristallen geformt werden kann. Die Viren haben jedoch auch die Möglichkeit, sich aneinanderzureihen, wobei die schon erwähnten plastik-ähnlichen Folien zu Tage kommen. Diese Folien sind nichts besonderes und finden auch keine praktische Anwendung, es ist lediglich ein Fortschritt auf diesem Gebiet, das Forscherteam sieht darin aber eine Basis für neue Displays, sehr dichte Speicher und eventuell auch neuartige Chips.

Bisher wurden auch Versuche mit Bakterien gemacht, jedoch gelang nur mit Hilfe von Viren eine regelmäßige Anordnung von Strukturen. Aber eine neue Aufgabe ist schon gefunden. Man will die Viren nun dazu bewegen, sich von den Quanten-Punkten zu lösen und diese durch Drähte zu ersetzen, was durchaus zur Bildung von Schaltkreisen führen kann. Quanten-Punkte sind dabei nichts weiter als kleine Halbleiter-Strukturen, welche in der Lage sind, einzelne Elektronen einzufangen. Sie bilden die Grundlage für Nano-Technologie.

Eine Einführung zum Thema und weitere Informationen sind auf der Homepage von Angela Belcher abrufbar.