RWE Powerline wird eingestellt

Frank Hüber
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Schon am 30. September steigt der Essener Energiekonzern RWE aus seinem Powerline Angebot aus. Für die bisherigen Kunden soll der Internet-Zugang über die Steckdose aber weiterhin gewährleistet werden, so der Geschäftsführer Carsten Knauer.

Als Begründung für diesen Schritt nennt RWE den 11. September 2001 und die daraus resultierenden technischen Veränderungen. Sicherheitsdienste wie der Bundesnachrichtendienst oder der Seefunk haben nach den Anschlägen des letzten Jahres so viele Frequenzbänder reserviert, dass RWE nicht mehr ausreichend Kapazität in zusammenhängenden Frequenzbereichen zur Verfügung steht. Dies ist zumindest die offizielle Begründung für den Ausstieg aus dem Powerline-Tarif. Allerdings gab es im Zuge des 11. Septembers keine neuen Vergaben für Frequenzen, sondern die entsprechende Verordung war bereits vorher in Kraft getreten und dürfte somit keine Überraschung für RWE gewesen sein. Vielmehr die schlechte Akzeptanz auf dem Markt dürfte der Grund für den Rückzug sein. Von den ursprünglich angestrebten 120.000 Nutzern für Ende 2002 kamen gerade einmal 2000 zusammen. Für die 34 Mitarbeiter, die bei RWE Powerline beschäftigt werden, versucht der RWE-Konzern eine interne Lösung zu finden. Die Zahl der Powerline-Anbieter in Deutschland ist nun von drei auf zwei gesunken. Nur noch der Karlsruher Energiekonzern EnBW und der Regionalversorger MVV bieten Powerline-Angeboten an.