Moorhuhn Kart veröffentlicht - von wegen kostenlos

Steffen Weber
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Wie wir bereits vor wenigen Tagen berichteten steht ab dem heutigen Tage Moorhuhn Kart zum Download bereit. Dabei ist zwar der eigentliche Download - nach erzwungener Preisgabe der korrekten E-Mail Adresse - kostenlos, was man bekommt, ist jedoch bestenfalls als Demo zu bezeichnen.

Schon als wir die ersten Screenshots zu Gesicht bekamen, dachten wir an Parallelen zu bekannten Genre-Vertretern wie Nintendos Mario Kart. Dieser Eindruck hat sich nach kurzem Anspielen der Demo zumindest nicht verflüchtigt, so gibt es zum Beispiel auch in Moorhuhn Kart einen „Turbostart“, den man durch rechtzeitiges Drücken des Gaspedals aktivieren kann. Die Modi „Grand Prix“ und „2 Spieler“ sind nach dem Spielstart nicht auswählbar, sodass die Vermutung aufkommen könnte, dass man sich diese erst durch eine schnelle Runde im Zeitrennen freispielen muss. Doch Pustekuchen, schon im Spiel fallen die flächendeckenden Werbe-Banner von „T-Pay“ auf und wer Böses dabei denkt, dem können wir nur Recht geben: Wer mehr sehen will als nur das Zeitrennen, wird zur Kasse gebeten. Diese so genannte „Premium Version XL“ steht ab nächsten Montag, dem 25. November, für 4,90 Euro zum Download bereit.

Über den Preis kann man grundsätzlich nicht meckern, jedoch hätten die Entwickler wohl noch etwas mehr Zeit in das Spiel investieren sollen. Zum einen wirkt die Grafik ziemlich rückständig, wozu auch die offenbar festgelegte Bildschirmauflösung von 800x600 Pixeln beiträgt, und zum anderen hapert es hier und da am Gameplay. So glaubt man bei dem Versuch, die Wiese als Abkürzung zu nutzen, frontal gegen eine Mauer zu fahren. Die teilweise anzutreffenden, mit Kies gefüllten Auslaufzonen lassen sich hingegen einwandfrei als Strecke benutzen. Angst davor, stecken zu bleiben, ist unberechtigt, genauso wie der Wunsch nach aufgewirbeltem Sand nicht erfüllt wird.

Insgesamt wirkt das Spiel somit ziemlich statisch, die Kühe am Streckenrand bewegen sich beispielsweise keinen Pixel von der Stelle und auch auf den neben der Strecke vorhanden Schienen wird man keinen fahrenden Zug sehen. Nach einer Erkundungstour durch den alternativen Tunnel stellt man enttäuscht fest, dass die Lokomotive gegen Felsen gefahren ist. Man könnte den Eindruck gewinnen, Phenomedia habe mit allen Mitteln versucht, bewegte Objekte zu vermeiden. Schade eigentlich, denn bei den Frameraten von um die 100 Bildern pro Sekunde auf einem P4 2,4GHz mit GeForce3 ist zu erwarten, dass das Spiel auch auf älteren PCs noch flüssig läuft (Phenomedia gibt einen Pentium 2 400MHz und eine DirectX 8.1 kompatible Grafikkarte als Mindestvoraussetzungen an). Da tröstet es auch nur wenig, dass man durch die fünf Charakteren, darunter natürlich das Moorhuhn, an die klassischen Moorhuhn Spiele erinnert wird. Für Motivation hingegen könnte der "Kart Duell" Modus sorgen, bei dem man gegen einen aus dem Internet heruntergeladenen "Geisterfahrer" antritt. Bei entsprechend guter Leistung kann man auch seine eigenen Runden für andere Moorhuhn-Spieler zum Download anbieten.

Wer sich selbst ein Bild von dem Spiel machen möchte, gelangt hier zum Moorhuhn Kart Download (13,6MB)!

Grafisches Hightlight Nr. 1: Die lahmgelegte Lokomotive
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Grafisches Hightlight Nr. 2: Spiegelungen im Wasser
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Auf Gras darf man nicht fahren, im Sand hingegen schon...
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