Connect3D Radeon 9700 Pro im Test: Leistungssprung bei hohen Auflösungen

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Carsten Spille
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Spiele-Benchmarks

Die nun folgenden Benchmarks spiegeln eher den realen Alltag wieder, mit dem sich die Karten auseinanderzusetzen haben und sind bei weitem nicht so optimistisch-zukunftsorientiert, wie große Teile der synthetischen Benchmarks, so dass es nicht verwundern sollte, wenn die Ergebnisse sich hier in deutlich engerem Rahmen bewegen, als es zuvor der Fall war. Selbst bei Spielen, die, wie Aquanox und Max Payne, auf dem Gerüst eines der synthetischen Benchmarks aufbauen, werden die nutzbaren Effekte oft drastisch beschränkt, damit sich die Titel gut genug verkaufen, was bei einer absoluten High-End Hardware-Empfehlung von Spieletestern nicht unbedingt gegeben ist.

Ultima IX D3D

Den Auftakt zu den Spielebenchmarks bildet unser mittlerweile schon bekannter Dinosaurier Ultima IX. Einst heißersehntes Finale der Rollenspielsaga von Richard Garriot, ist es durch seine ursprüngliche Auslegung auf die 3dfx-Schnittstelle "Glide" und den erst später erfolgten Port auf Direct3D eine Herausforderung für jeden Treiber. Mit dem Patch auf Version 1.19 ist das Spiel aber auch unter der Microsoft-API zu ordentlichen Leistungen im Stande und gibt vor allem durch seine ähnliche Spielweise und Grafikauslegung einer ausgedehnten Landschaft ohne erkennbare Levelgrenzen einen recht brauchbaren Benchmark und Leistungsindikator zu aktuellen Krachern wie Morrowind oder Neverwinter Nights ab, für die es leider noch keine verlässliche Benchmarkmethode gibt.

Ultima IX D3D v1.19 -default
  • 1024x768x32:
    • GF4 Ti4600 (default)
      62,63
    • R9700pro (default)
      61,48
  • 1280x1024x32:
    • GF4 Ti4600 (default)
      62,44
    • R9700pro (default)
      60,87
  • 1600x1200x32:
    • GF4 Ti4600 (default)
      62,47
    • R9700pro (default)
      61,27
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Bis auf eine die Anomalie, dass beide Karten in 1600x1200 schneller sind, als eine Auflösung darunter, fällt hier zunächst nur auf, dass beide Renderwerke hier keineswegs ausgelastet scheinen. Doch für gelangweilte Pixelpipelines haben wir ja noch unsere Quality-Settings:

Ultima IX D3D v1.19 -Quality
  • 1024x768x32:
    • GF4 Ti4600 (2xAA/4xAF)
      62,50
    • R9700pro (6xAA/16xAF)
      61,12
    • R9700pro (4xAA/8xAF)
      60,95
    • R9700pro (2xAA/4xAF)
      60,94
    • GF4 Ti4600 (4xAA/8xAF)
      60,04
    • GF4 Ti4600 (4xS-AA/8xAF)
      48,01
  • 1280x1024x32:
    • R9700pro (4xAA/8xAF)
      61,51
    • GF4 Ti4600 (2xAA/4xAF)
      61,40
    • R9700pro (6xAA/16xAF)
      61,39
    • R9700pro (2xAA/4xAF)
      61,14
    • GF4 Ti4600 (4xAA/8xAF)
      35,59
    • GF4 Ti4600 (4xS-AA/8xAF)
      26,34
  • 1600x1200x32:
    • R9700pro (2xAA/4xAF)
      61,22
    • R9700pro (4xAA/8xAF)
      60,02
    • R9700pro (6xAA/16xAF)
      50,95
    • GF4 Ti4600 (2xAA/4xAF)
      41,06
    • GF4 Ti4600 (4xAA/8xAF)
      0,00
      führt kein 4xFSAA durch
    • GF4 Ti4600 (4xS-AA/8xAF)
      0,00
      führt kein 4xS-FSAA durch
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

In 1024 zeigt sich die Radeon weiterhin vollkommen unbeeindruckt von der gewählten FSAA- und AF-Stufe und produziert mit weiterhin knapp über 60fps einen wahren Augenschmaus innerhalb der Möglichkeiten des Spiels. Die GeForce hält noch recht gut mit, bedenkt man die teils vernichtenden Ergebnisse aus den synthetischen Tests, zeigt allerdings mit 4xS-FSAA und 8xAF, bei dem etliche Samples einer Doppelbehandlung unterzogen werden, erste Anzeichen von Schwäche, ohne dass hier schon die Spielbarkeit leidet.

In 1280 gilt oben gesagtes wiederum für die Radeon, nur die GeForce4 ist nicht in der Lage, ihren Level zu halten, so dass hier beide 4x-FSAA-Modi deutlich abfallen.

In 1600 schließlich kann die GeForce4 nur noch 2xFSAA darstellen, darüber wird leider vom Treiber zurückgeschaltet. Die Connect3D-Karte rennt umgebremst weiter und bietet in allen Lagen Frameraten oberhalb von 50fps und damit optimale Spielbarkeit für diesen Titel.

U9-R300 4x-8x.JPG
U9-R300 4x-8x.JPG
U9-nV25 4x-8x.JPG
U9-nV25 4x-8x.JPG

Die Vorteile der Kantenglättung stechen besonders bei dem Holzgerüst in der rechten Bildhälfte ins Auge, wo sich sowohl Gammakorrektur als auch das gedrehte Raster positiv bemerkbar machen. Was die Texturqualität durch AF angeht, so sieht das Bild genau andersherum aus: Die schräge, auf der der Agrarökonom am Harken ist, fällt genau in den Winkelbereich, in dem die Radeon9700pro eher weniger anisotrop filtert, auch am Holzgerüst fällt eine niedrigere Texturschärfe auf. Auf der rechten Seite des Pflasterweges dagegen greift das AF der Radeon in der Entfernung besser.

U9-R300 6x-16x.JPG
U9-R300 6x-16x.JPG
U9-nV25 4xS-8x.JPG
U9-nV25 4xS-8x.JPG

Durch den Supersampling Anteil im 4xS-FSAA sticht die sowieso schon bessere AF-Leistung der GeForce4 Ti hier noch mehr heraus, und das, obwohl die Radeon nominell eine doppelt so hohe AF-Stufe ins Rennen führt. Auch die bug-verseuchten Bäume in Ultima IX können vom Supersampling profitieren, das gesamte Bild wirkt durchgehend schärfer auf der GeForce.

FSAA-technisch sieht es dann wiederum sehr gut für die und mit der Radeon aus, Kantentreppchen sind beinahe vom Aussterben bedroht, doch zeigen sich hier nur noch geringe Unterschiede zur GeForce. Unsere Wahl beim bevorzugten Setting würde auf den 4xS-Modus der GeForce4 in einer Auflösung von 1152 fallen (hier nicht aufgeführt: 37,62fps), der bei hervorragender Bildqualität noch gute Spielbarkeit bietet.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!