Dateisystem von Windows Longhorn macht Probleme

Thomas Hübner
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Auch wenn Microsoft im letzten Jahr ordentlich die Werbetrommel bei seinen Partnern für den Windows XP Nachfolger mit dem Codenamen Longhorn gerührt hat, wurden immer wieder Verzögerungen bei den Entwicklungsarbeiten bekannt. Zuletzt ging man von einer Produktvorstellung Anfang 2005 aus.

Nun sorgt auch noch eine grundlegende Neuerung in Longhorn für Aufsehen. So soll das neue auf der "Yukon" Datenbankengine basierenden Dateisystem nicht ohne weiteres mit aktuellen Programmen genutzt werden können. Bereits die Microsoft eigene Bürosoftware Office steht mit dem Datenbanksystem auf Kriegsfuß und es sei lange nicht die einzige Applikation, die massive Probleme bereitet. Des Weiteren wird Longhorn einen Satz neuer Application-Program Interfaces (API) mit sich bringen. Die Rede ist von "Avalon" einer neuen 3D Technologie, auf der nicht nur das Userinterface von Longhorn basieren soll. Auch hier könnten Modifikationen an bestehenden Programmen unausweichlich sein.

Auch wenn Microsoft hier in der Lage sein sollte einen technologischen Spagat zu vollziehen, so geschieht dieser unausweichlich auf Kosten der Leistungsfähigkeit. Doch gerade hieran muss sich ein neues Betriebssystem immer messen lassen. In jedem Fall muss es Microsoft mit Longhorn gelingen, den idealen Mittelweg zwischen neuen Features und einer Abwärtskompatibilität zu finden. Ohne ein neues Dateisystem wäre Longhorn jedoch voraussichtlich nicht mehr als ein Windows XP Second Edition. Doch gerade aufgrund der unlängst bekannt gewordenen Verzögerungen scheint das Erscheinen einer aufgemöbelten Windows XP Version Ende 2003 gar nicht mehr so abwegig.