Intel trotzt der Wirtschaftsflaute

Jan-Frederik Timm
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Prozessorhersteller Intel hat am gestrigen Mittwoch die Zahlen für das 4. Quartal 2002 bekannt gegeben und mit üppigen Gewinnen für eine Überraschung gesorgt. Entgegen der aktuellen Konjunkturflaute konnte man die Ergebnisse des 3. Quartals deutlich übertreffen.

Der Umsatz stieg um 10% auf 7,16 Milliarden und lag somit gut 3 Prozent über dem Niveau des vierten Quartals 2001. Den Gewinn konnte man sogar um 37 Prozent auf 1,05 Milliarden Dollar steigern - ein Plus von gut 6% gegenüber dem Vorjahr.

Craig R. Barrett, President und Chief Executive:

"2002 endete mit einem starken vierten Quartal. Wir setzten unsere Strategien konsequent um und bauten damit wir unsere Marktanteile für Mikroprozessoren, Chipsätzen, integrierte Grafik, Hauptplatinen für PCs, Flashspeicher, Mikroprozessoren für PDAs und Ethernetanbindungen mit Gigabit-Geschwindigkeit aus." "Für 2003 nehmen wir uns ähnliches vor, wie für das abgelaufene Jahr. Wir werden neueste Technologien entwickeln und einsetzen, um unseren Vorsprung in der Entwicklung und Herstellung von Silizium Produkten weiter auszubauen. Ziel wird es sein, unsere Wettbewerbsfähigkeit und unsere Kostenstruktur weiter zu verbessern, so das wir heute, wie auch morgen die Märkte optimal bedienen können."

Mit 25% konnte vor allem der Umsatzanteil der in Europa abgeschlossenen Geschäfte erneut gesteigert werden, während das Geschäft in Asien stagnierte und in den USA und Japan um jeweils 1% zurück ging.

Interessant dürften auch die vorläufigen Planungen für das Jahr 2003 sein.

·Die Investitionen in Forschung und Entwicklung, ohne laufende Kosten für Forschung und Entwicklung, werden in 2003 rund 4,0 Milliarden Dollar betragen - ähnlich wie im Jahr 2002.

·Intel plant Ausgaben für den Ausbau und den Neubau von Anlagen in Höhe von ca. 3,5 bis 3,9 Milliarden Dollar für das Jahr 2003 im Vergleich zu 4,7 Milliarden Dollar in 2002. Die Ausgaben werden in erster Linie für den Ausbau der Produktion mit 300mm Wafern verwendet. Sie bildet die Grundlage für die Reduzierung der Herstellungskosten und die Optimierung des Kapitaleinsatzes.

·Intel wird voraussichtlich einen Verlust von 125 Millionen Dollar aus Zinsen und sonstigen Einnahmen (z. B. durch Investitionen) im ersten Quartal 2003 verbuchen. Diese Annahme beruht auf einem erwarteten Verlust von rund 170 Millionen Dollar aus Kapitalbeteiligungen.

·Die Steuerquote für das Jahr 2003 wird voraussichtlich bei 30,5 Prozent liegen. Damit liegt sie über den 27,4 Prozent des Jahres 2002. Der Hauptgrund liegt in der Erwartung einer steuerlich nachteiligeren Gewinnverteilung (regional).

·Die Abschreibungen werden sich im ersten Quartal 2003 auf rund 1,2 Milliarden Dollar belaufen und auf ca. 4,9 Milliarden Dollar für das gesamte Jahr.

·Die Abschreibung auf immaterielle Werte und andere Kosten im Zusammenhang mit Akquisitionen wird sich im ersten Quartal auf 85 Millionen Dollar belaufen und für das ganze Jahr auf ca. 300 Millionen Dollar.

Nach guter Tradition sollte im Laufe des Tages auch AMD seine Quartalszahlen bekannt geben und wir dürfen gespannt sein, wie sich das Geschäft dort in den letzten drei Monaten entwickeln hat. Probleme mit dem Hammer sowie den Top-Modellen des Athlon XP und dem Barton lassen jedoch auf keine rosige Bilanz hoffen. Die Komplette Pressemitteilung ist bei Intel.de nachzulesen.