Philips investiert in neue Bildschirmtechnologie

Thomas Hübner
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Philips will in einem ersten Schritt knapp 20 Millionen Euro in eine neue Entwicklungs- und Produktionsstätte zur Fertigung von Komponenten für die zukünftige Bildschirmtechnologie LCOS (Liquid Crystal on Silicon) in Deutschland investieren.

Ab Mitte 003 sollen am Standort der bereits bestehenden Chipfabrik in Böblingen die ersten industrieweit verfügbaren hochauflösenden Panels für das Fernsehen der nächsten Generation entwickelt und in Großserie hergestellt werden. Für den Elektronikkonzern ist LCOS eine der Schlüsseltechnologien innerhalb des strategischen Wachstumsfeldes Displays und noch im Verlaufe dieses Jahres soll ein erstes LCOS-Fernsehgerät auf den Markt kommen.

Die Technologie nutzt das Prinzip der Rückprojektion und bietet eine extrem hohe, flimmerfreie Bildauflösung. Projektions-TV-Geräte mit großen Bilddiagonalen können dank LCOS flacher, leichter und kostengünstiger werden. Philips erwartet, dass die Nachfrage nach der LCOS-Technologie in den nächsten Jahren stark ansteigen wird.

Philips erwartet eine rasch steigende Nachfrage nach den neuen Projektions-Displays, die sich durch eine effiziente Lichtausbeute und hohen Kontrast auszeichnen. Sie liefern eine wirklichkeitstreue und farbenreiche Darstellung. Die Bildauflösung von 1280 x 768 Bildpunkten entspricht ca. einer Million Pixel und ermöglicht den Einbau in Endgeräte für hochauflösendes Fernsehen (HDTV). Darüber hinaus wird die Lesbarkeit von Texten deutlich erhöht. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für neue Dienste wie beispielsweise Internet-TV. Eine digitale Schnitt-stelle ermöglicht zudem eine Systemintegration auf hohem Niveau.

LCOS besteht aus einer Siliziumkomponente, einer Glasplatte und einer Zwischenschicht aus Flüssigkristall. Ein Silizium-chip der CMOS-Familie dient gleichermaßen als aktive Matrix und als Licht reflektierende Schicht. Ein äußerst dünner Flüssigkristallfilm wird zwischen Reflexionsschicht und Glasplatte eingebracht. Im Vergleich zu den bisherigen und heute gebräuchlichen durchlässigen Systemen liegt der Vorteil des reflektierenden LCOS-Systems darin, dass die elektrische Ansteuerung hinter den bildgebenden Pixeln verborgen bleibt. So wird bei gleicher Pixelgröße eine größere Helligkeit erzielt, und die Pixelgitterstruktur ist beinahe unsichtbar. Da die Herstellung von LCOS-Panels weitgehend auf der Basis herkömmlicher Siliziumtechnologie basiert, können sie auch auf Standardfertigungslinien für die Chipproduktion hergestellt werden.