IDF 2003: Von Chipsätzen und CPUs

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Thomas Hübner
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Banias

Bei unseren Streifzügen durch die unzähligen Hallen des IDF sind wir auch auf eine recht Interessante Demo zum Banias gestoßen, bei dem dieser eigentlich für den Notebook-Markt vorgesehene Prozessor mit dem für Server entwickelten Dual Channel Chipsatz E7501 zusammenarbeiten durfte. Beim genaueren Betrachten des Banias fällt auf, dass dieser Sockel augenscheinlich pinkompatibel zum jetzigen Sockel478 zu sein scheint. Doch man sollte sich auch hier vom Sockel nicht täuschen lassen. Es handelt sich beim Banias nicht um einen Prozessor der Pentium4 Architektur. Vielmehr wurde während einer Vorlesung angedeutet, dass es sich beim Banias offenbar um ein Produkt auf Basis der Pentium III Architektur mit einem auf 400MHz aufgestockten Front-Side-Bus und der Ergänzung um SSE2 Befehle handelt. Die Marketing-Abteilung von Intel hat dies natürlich sofort dementiert. Irgendetwas scheint an dem Vergleich zum Pentium III jedoch dran zu sein.

Banias
Banias
Banias auf E5201
Banias auf E5201
Banias
Banias
Banias
Banias

Update: Auf Nachfrage bei Intel haben wir erfahren, dass es sich beim Sockel für den Pentium M um den Sockel 479 handelt. Und selbst wenn der Banias mechanisch in den bestehenden Sockel 478 passen sollte, könnten sich das Memory Controller Hub der Pentium 4 Desktop Chipsätze nicht mit Pentium M verständigen. Denn die Spannung auf dem Frontside-Bus beim Desktop-System liegt deutlich über der für den Pentium M, so dass ein Einsatz des Pentium M in einem Pentium 4 Mainboard im schlimmsten Falle die Zerstörung des Prozessors zur Folge hätte.

Mobile Zukunft

Mit dem Pentium M, bisher unter dem Codenamen Banias bekannt, erwartet uns dieses Jahr im März also der erste speziell für Notebooks gefertigte Prozessor. Doch bereits jetzt ist klar, dass Ende des Jahres mit Dothan bereits der Nachfolger an die Tür klopft. Dieser wird in der 90nm Fertigungstechnologie hergestellt werden und soll im Vergleich zu einem 77 Millionen Transistor Vorgänger mit einem von 1 MB auf 2 MB verdoppelten L2 Cache daher kommen.

Mobile
Mobile
Mobile
Mobile
Dothan
Dothan
Dothan
Dothan

Im Rahmen dieser Präsentation zeigte Intel auch erstmalig ein Projekt mit dem Codenamen Newport. Es handelt sich hierbei um viel mehr als nur ein Notebook der nächsten Generation. So lässt sich hierbei das Display, wie von den Smartdevices her bekannt, abnehmen, welches dann über Wireless LAN mit der Mutterstation in Verbindung bleibt. Neben dem großen abnehmbaren Display existiert noch ein weiteres kleineres auf der Rückseite, welches auch im ausgeschalteten Betrieb über eingehende Telefonate etc. informiert. Der Newport wird mit Wireless LAN, Bluetooth und GPRS Support im Jahre 2004 daher kommen. Seine Akkulaufzeiten sollen 5 Stunden betragen, nimmt man das Display ab, so sind es nur noch 2,5 Stunden.

Newport
Newport
Newport
Newport
Newport zweite Display
Newport zweite Display
Newport
Newport

Eine weitere Herausforderung ist es neben dem Prozessor und dem Chipsatz weitere Komponenten eines Notebooks für lange Laufzeiten zu optimieren. Hauptangriffspunkt ist hierbei das Display, welches nach Prozessor und Chipsatz am meisten Strom frisst. Die Industrie hat sich diesem Problem bereits angenommen und wird hierfür 2004 ein Display zur Marktreife frühen, welches sich im Betrieb mit lediglich 3 Watt begnügt. Ein erster Prototyp wurde bereits auf dem diesjährigen IDF der Öffentlichkeit gezeigt.

3 Watt Display
3 Watt Display
3 Watt Display
3 Watt Display
Batterie sparen
Batterie sparen

Weitere Optimierung sind am Akku vorgesehen. Hier scheint man die Brennstoffzelle für sich entdeckt zu haben. Auch hier wurde ein erster und vergleichsweise großer Prototyp gezeigt. Bis zur Massenproduktion soll dieser jedoch noch deutlich kleiner werden. Um diese Verkleinerung zu erreichen, sind noch mindestens drei Jahre Entwicklung vorgesehen.

Brennstoffzelle

Phones

PXA262

Wir bereits Eingangs erwähnt, waren auch die Smartphones mit ihren Intel PXA262 Prozessoren in der Keynote des zweiten Tages vertreten. Ihre Aufgabe war es, den gerenderten Kinofilm Ice Age flüssig auf dem kleinen Display des Telefons wiederzugeben. Verglichen mit dem Mobiltelefon der Konkurrenz machte der PXA262 hier eine recht gute Figur, wie folgendes Video zeigt (Video leider nicht mehr verfügbar).

PXA800F

Bereits gestern haben wir etwas ausgiebiger über die kommenden Smartphones berichtet. Der hochintegrierte Intel PXA800F durfte heute jedoch im Rahmen eines Benchmark-Runs zeigen, welche Leistung in ihm steckt. Hierfür wurde ein kleiner Java Benchmark durchgeführt.

PXA800F
PXA800F
PXA800F Benchmarks
PXA800F Benchmarks
PXA800F Benchmarks
PXA800F Benchmarks
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.