IDF 2003: Ein Tag im Zeichen der Server

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Thomas Hübner
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PCI Express

In den vergangenen Jahren haben wir viel Entwicklung im Bereich der Prozessoren beobachten könnten, kontinuierlich konnten die Taktrate und somit nicht zuletzt die Leistung gesteigert werden. Bei all den Weiterentwicklungen blieb jedoch das Bussystem zur Anbindung von Erweiterungskarten auf der Strecke. Das jetzige, parallele PCI mit seinen 32 Datenleitungen bei einem Takt von 33 MHz ermöglichst lediglich eine Bandbreite von 133 MB/s, wohingegen Prozessor und Memory-Controller beim Pentium 4 aktuell mit 4,2 GB/s miteinander kommunizieren. Sicherlich gibt es zwischen Prozessoren CPU und MCH wesentlich mehr zu übertragen, doch die 133 MB/s auf dem PCI Bus können beim Einsatz entsprechender Steckkarten durchaus zum Flaschenhals werden.

Um den gestiegenen Anforderungen an den Bus Rechnung zu tragen, hat Intel bereits vor einiger Zeit mit der dritten Generation des Input/Output Systems (3GIO) begonnen, welches mittlerweile auf PCI Express getauft wurde. Ebenso wie bei Serial ATA wird man sich bei PCI Express von einem parallelen Bus verabschieden und setzt vielmehr auf die serielle Datenübertragung. Dadurch reduziert sich die Anzahl der nötigen Datenleitungen erheblich, was wiederum das Mainboard-Design vereinfacht.

PCI Express Analyser Karte
PCI Express Analyser Karte

Im Vergleich zu PCI taktet PCI Express mit 2,5 GHz mehr als 75 mal so hoch, was sich natürlich in der Leistung widerspiegelt. Auf einer Datenleitung lassen sich somit effektiv bis zu 250 MB/s übertragen. Die Übertragung ist hierbei Bidirektional, so dass in beide Richtungen insgesamt 500 MB/s möglich sind. Das ist der Standard, welcher als PCI Express Steckplatz (X1) auf zukünftigen Mainboards zu finden sein wird. Allerdings erst in der Mitte bis Ende nächsten Jahres.

Wie beim Wechsel vom ISA auf den PCI Steckplatz werden wir auch beim Umstieg auf den PCI Express Bus den alten PCI Steckplatz noch eine ganze Weile vorfinden.

AGP Nachfolger

Da PCI Express nicht auf eine Datenleitung beschränkt ist sondern vielmehr bis zu 32 Leitungen parallel bei entsprechend steigender Gesamtbandbreite unterstützt, lässt sich somit die Bandbreite deutlich steigern, so dass mit PCI Express for Graphics, auch PCI Expres X16 genannt, auch ein Nachfolger des jetzigen AGP gefunden wurde. PCI Express for Graphics wird hierbei mittels 16 Datenleitungen für eine Bandbreite von insgesamt 8 GB/s Bidirektional bzw. 4 GB/s in jeweils eine Richtung sorgen.

Die Vorteile in PCI Express for Graphics liegen hierbei klar auf der Hand. Er bietet nicht nur höhere Datensätze, sondern kann auch Grafikkarten mit einem Stromverbrauch von bis zu 60 Watt aufnehmen. Je nach Interpretation des AGP Standard war hier bereits bei 42 Watt Schluss.

Des Weiteren wird PCI Express for Graphics in der Lage seine, im Zeitalter großer Kühlkorper auf den Grafikkarten, schwere Pixelbeschleuniger aufzunehmen. Gut und gerne 450g sollen nun ohne Probleme möglich sein, vorher war mit 250g das Limit deutlich niedriger angesetzt. Bei alldem können die Board-Designs bei AGP- und PCI Express-Lösungen sehr ähnlich sein, so dass es für die Grafikkarten-Hersteller ein Leichtes sein sollte, entsprechende Produkte rechtzeitig zum Start von PCI Express zur Marktreife zu frühen.

PCI Express for Graphics 1
PCI Express for Graphics 1
PCI Express for Graphics 2
PCI Express for Graphics 2
PCI Express for Graphics 3
PCI Express for Graphics 3
PCI Express for Graphics 4
PCI Express for Graphics 4

PCMCIA Nachfolger

Auch im Notebook-Segment wird sich durch PCI Express einiges ändern. Hier erwartet uns mit dem Projekt "Newcard" der Nachfolger des PCMCIA. Die Newcard wird hierbei deutlich kleiner sein als aktuelle PCMCIA-Karten, bleibt dabei aber flexibler.

Newcard