Intel ersetzt das BIOS

Tobias Huber
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Als das BIOS vor mehr als 20 Jahren von IBM entwickelt wurde, hatte man keine Ahnung, dass es so lang überleben würde. Die IBM-Techniker rechneten mit einem Produktlebenszyklus von rund 250.000 Maschinen. Mittlerweile wurden aber Hunderte Millionen PCs mit einem BIOS ausgeliefert.

Intel will statt des BIOS das so genannte "Extensible Firmware Interface" (EFI) einführen, das eigentlich ein kleines Betriebssystem darstellt. Es erlaubt hochauflösende Grafik gleich beim Start des PC und verfügt über ein eigenes Netzwerkmodul, das beispielsweise für Ferndiagnosen benutzt werden kann. Darüber hinaus soll das EFI mit herkömmlichen Programmiertools erweitert werden können.

Im Gegensatz zum herkömmlichen BIOS, das noch in der Maschinensprache Assembler programmiert wird, soll EFI mit herkömmlichem C erstellt werden. Es soll sogar dann noch funktionieren, wenn das Betriebssystem abgestürzt ist. Der Benutzer soll dann ins EFI wechseln, die Konfiguration ändern oder einen neuen Treiber laden können und das System so während des Betriebs reparieren.

Auf der Intel Developer Conference wurde ein Prototyp des EFI gezeigt. So wurden ein Netzwerktreiber im Betrieb gewechselt und USB-Geräte ständig umkonfiguriert.

EFI kann sogar ein herkömmliches BIOS simulieren. "Wir können nicht erwarten, dass das BIOS über Nacht stirbt. Deswegen können existierende BIOS auf EFI verweisen und bleiben somit kompatibel", so Intel.

Besonderes Interesse am EFI haben auch die Content- und Unterhaltungsindustrie. Immerhin wäre es mit EFI ein Leichtes, Digital Rights Mangement zu installieren und so das Erstellen von Raubkopien zu erschweren.

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