Prescott mit 64-bit Grundlagen für Yamhill?

Thomas Hübner
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Mit dem erstem Pentium 4 Prozessor waren Gerüchten zufolge auf dem Prozessorkern alle Transistoren vorhanden, die für den Einsatz von HyperThreading notwendig waren, aktiviert wurde diese Technologie dennoch erstmalig im 3,06 GHz Pentium 4. Bei Yamhill, Intels geheimen 64-bit Modus, könnte dies ähnlich sein.

Wie nun anhand von ersten Die-Aufnahmen des Prescotts bekannt wurde, könnte auch dieser Prozessorkern von Anfang an mit Transistoren aufwarten, die erst viel später zum Einsatz kommen sollten. So hat man auf den Aufnahmen eine zweite 32-bit Integer Unit ausmachen können, die im Vergleich zur ersten jedoch nicht in der Lage sei, einen 32-bit Thread unabhängig zu berechnen. Somit könnte die zweite Unit höchstens dazu genützt werden, die Ergebnisse der ersten Unit zu verifizieren, die Effizienz von HyperThreading zu optimieren, oder zusammen mit der ersten Unit eine Integerberechnung mit der Genauigkeit von 64-bit durchzuführen! Dies wiederum würde bedeuten, dass der Prescott bereits den 64-bit Modus Yamhill unterstützen könnte, es aber ganz allein bei Intel liegt, wann er aktiviert wird.

Des weiteren konnte anhand von Bildanalysten festgestellt werden, dass der Prescott aufgrund eines in Wirklichkeit anscheinend 32kb großen L1-Daten Caches (Intel hat hier nur offiziell 16kb bestätigt) theoretisch die Grundlagen schaffen möchte, um 4 Threads im Rahmen von HyperThreading parallel verarbeiten zu können. Angeblich soll die nächste Xeon Variante, die ebenfalls im 90nm Prozess wie der Prescott gefertigt werden wird und auf den Codenamen Nocona hört, 4 Threads parallel verarbeiten könnnen. Wie auf dem IDF 2003 angekündigt, soll dieser im vierten Quartal dieses Jahres zusammen mit dem Prescott an den Start gehen.

Angeblich soll die 64-bit Erweiterung erstmalig im Potomac, dem nächsten Prozessor im Rahmen der Xeon MP (Xeons für mehr als zwei Prozessorsyteme) aktiviert werden. Dieser soll in der zweiten Jahreshälfte 2004 erscheinen. Auch der Tejas müsste in etwa in diesem Zeitraum erscheinen, könnten hier etwa die Transistoren für Yamhill aktiviert werden?

Da es sich dabei um reine Spekulationen handelt und nicht gesagt ist, dass die gefundenen Transistoren wirklich die Inkarnation von Yamhill darstellen, sollte man diese Meldung mit gehörigem Abstand behandeln, klar ist jedoch, dass Intel, sollte sich die x86-64 Architektur von AMD in Form des Opteron und Athlon 64 durchsetzen, sicherlich mit einer entsprechenden Antwort wird aufwarten können. Mehr zu den Entdeckungen auf dem Prozessorkern des Prescotts gibt es beim Chip-Architect.