TCPA: Das steckt hinter der neuen Sicherheitstechnik

 3/9
Volker Rißka
67 Kommentare

Um was dreht es sich letztendlich?

Alles riecht stark nach DRM. DRM steht für Digital Rights Management. Dies ist eine neue Art von Technologie, die vor allem von der Musikindustrie unterstützt wird. Diese Systeme sollen allgemein formuliert elektronische Abrechnungs- und Kontrollmechanismen wie z.B. die Einweg-DVD bieten. Oder einfach übersetzt heißt es "Elektronische Rechteverwaltung" und genau das ist auch das Ziel! Dadurch will man unter anderem endlich das Dauerproblem Kopierschutz in den Griff bekommen, per digitalem Wasserzeichen und Codes auf Internet-Servern. Als Beispiel: Wenn man irgendwann eine DVD oder CD in den Händen hält, die man nur an Weihnachten abspielen kann, dann handelt es sich dabei um DRM! Da wird die Vision aus Filmen und Serien plötzlich wahr: "Diese Nachricht zerstört sich in 10 Sekunden selbst."

An und für sich ist DRM keine schlechte Idee. Die Möglichkeit zu haben, vertrauliche Firmendaten vor dem kopieren oder weitergeben zu schützen, ist bestimmt eine Verbesserung. Firmendaten können auch heute schon durch Verschlüsselungstechniken so geschützt werden, dass man sie nur einmal entschlüsseln kann. So kann man zum Beispiel ein mit Mircosoft Word erstelltes Dokument nicht mit selbst geschriebener Software oder der Microsoft-Konkurrenz Open Office öffnen, nur noch mit Word. Und wie sieht es aus, wenn der dazugehörige DRM-Server abstürzt? Dann verweigert dies alles seinen Dienst, angefangen bei MP3s über Filmen, über "cheatersichere" Spiele bis zu Dokumenten. Ja, richtig gehört! Per Palladium und DRM prüft der Internet-Server auf dem gespielt werden soll, ob das digitale Wasserzeichen stimmt. So soll auch Cheatern das Handwerk gelegt werden, denn stimmt das Zeichen nicht, gibt es folglich keinen Zugang zum Server.

Aber es ist auch zu sehen, dass Künstler für ihre Leistungen bezahlt werden möchten. Allerdings hört der Spaß auf, wenn man seine gekaufte CD nicht mehr auf seinen MD- oder MP3-Player laden kann. Oder wenn man die CD erst gar nicht hören kann, weil man keinen "normalen" CD Spieler besitzt.

Microsoft sieht das ganze Thema ein wenig anders. Hier unterscheidet man zwischen RMS, DRM und ERM. Basierend auf Digital Rights Management (DRM) und Enterprise Rights Management (ERM) kommt Rights Management Services (RMS) zum Vorschein. So widmet sich DRM der Nutzungsrechte von Musik, Filmen oder Software, ERM betrifft vertrauliche Firmeninformationen. ERM soll steuern, was Firmenmitarbeiter für Zugriffsrechte auf Geschäftsdokumente haben und mit diesen Unterlagen tun können. Hier wird Microsoft spezieller, wenn auch noch undurchsichtiger, und fasst dies nicht mehr alles unter dem Oberbegriff DRM zusammen. Allgemein braucht man für das RMS zwei Komponenten, einen Server und einen Client, am besten natürlich den Windows Server 2003 und Programme, die RMS integriert haben, also Office 2003 oder .NET-Dienste. Und was zeichnet sich damit ab: Das man sich wieder einmal mit der neuesten Microsoft-Software bewaffnen muss, um nicht vor verschlossenen Dokumenten, E-Mails und Web-Diensten zu sitzen. So ist man letztendlich wieder bei wirtschaftlichen Interessen und somit beim "Geldverdienen" gelandet.