DRM nun auch für Linux

Tobias Huber
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Eine heftige Diskussion in der Entwicklergemeinde hat Linus Torvalds durch sein Posting auf der "Kernel Mailing List" zur Integration von Digital Right Management unter Linux ausgelöst. "Ich will klarstellen, dass DRM mit Linux vollkommen in Ordnung ist", schrieb der Linux-Erfinder in seinem E-Mail.

"In Erwartung wirklich beeindruckender und umfassender Flames bin ich bereits in Deckung gegangen und auch die Asbest-Unterwäsche habe ich bereits angezogen", so Linus Torvalds. Er betont, dass die General Public License (GPL) die Entwickler dazu verpflichtet, den Source-Code weiterzugeben. Die GPL limitiert nicht, was mit dem Kernel gemacht werden kann. Eindeutig nicht erlaubt ist, private Schlüssel in dem Kernel zu verstecken, die dann nicht veröffentlicht werden. Die Signierung eines Kernels, um seine Herkunft sicherzustellen, ist dagegen gerechtfertigt.

Seine Äusserung steht im Widerspruch zu Teilen der Open-Source-Scene, die DRM vollständig ablehnt und deswegen eine entsprechende Regelung in der GPL verankert sehen möchte. Linus Torvalds verfolgt dagegen einen pragmatischen Ansatz. "Ich mag zwar DRM selber nicht, aber ich will mit Linux keine Politik betreiben", schreibt Torvalds. Einziges Ziel sei ein besseres Betriebssystem für jeden.

Die E-Mail von Torvalds ist auf der Kernel Mailing List nachzulesen.

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