EPoX präsentiert zwei Mainboards für FSB800

Jan-Frederik Timm
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Nachdem bereits MSI ein i845PE Board mit FSB800 Support vorgestellt hat, schiebt nun auch EPoX zwei oberhalb der eigentlichen Spezifikationen arbeitende Mainboards nach. Die Platinen basieren auf den Chipsätzen i845PE und i845GE und sollen sowohl FSB800 als auch DDR400 unterstützen.

Mit den Hyper-Threading Mainboards EP-4PEA800I und EP-4GEA800I setzt EPoX auf einen angehobenen FrontSide Bus

Die EPoX Plattformen mit i845PE und i845GE Chipsatz unterstützen einen FrontSide Bus oberhalb von 533 Megahertz für die nächste Generation der Intel Pentium 4 Prozessoren

Taipei, Taiwan R.O.C. - 04.04.2003 - Neben der Hyper-Threading Technologie bieten die Mainboards EP-4GEA800I und EP-4PEA800I von EPoX Features, die Intel eigentlich erst für die kommenden Chipsatzgeneration mit den Codenamen Canterwood und Springdale vor gesehen hat. Der FrontSide Bus (FSB) liefert Taktfrequenzen oberhalb von 533 MHz und ist somit für die nächste Prozessorgeneration von Intel vorbereitet. Der Speicherbus arbeitet ebenfalls mehr als 333 MHz für DDR Speicherriegel.

Die beiden neuen Modelle unterstützen einen FrontSide Bus von 400/533/533+ MHz, so dass sie mit allen aktuellen und kommenden Socket478 Prozessoren zusammenarbeiten. Auch die Taktfrequenz des Speicherinterfaces haben die EPoX Ingenieure soweit angehoben, dass Speicher oberhalb der DDR333 Spezifikation benutzt werden können. EPoX liefert die kosteneffektiven Mainboards quasi als Interimsmodelle für die kommende Prozessoren. Auf der Basis der i845PE und i845GE Chipsätze erstellt, bieten diese Mainboards zwar keine Dual- Channel-Speicherarchitektur, jedoch unterstützen sie schon die neuen Prozessoren mit einem FSB von über 533 MHz.

Zwei DIMM Steckplätze für DDR266, DDR333 oder DDR333+ Speicher ermöglichen auf beiden Modelle einen Speicherausbau von bis zu zwei Gigabyte Arbeitsspeicher. Für die Installation von weiteren Komponenten verfügen die Produkte EP-4GEA800I und EP-4PEA800I jeweils über fünf PCI Steckplätze und einen AGP 4x Slot. Über das ATX I/O Shield sind die üblichen Anschlüsse für PS/2 Maus und Tastatur, USB 2.0 und Audio sowie für serielle und parallele Verbindungen herausgeführt. Der integrierte USB 2.0 Kontroller ermöglicht maximal sechs Schnittstellen.

Weiterhin zum Standard in diesem Marktsegment gehören inzwischen zwei Anschlüsse für insgesamt vier ATA100 Geräte wie Festplatten oder CDROM- und DVD-Laufwerke sowie eine Netzwerkschnittstelle. EPoX nutzt für 10/100 Ethernet den VIA Chip VT6105. Für Sechs-Kanal Audiowiedergabe setzt EPoX einen Chip von Realtek ein. Damit auch weiterhin Legacy I/O Schnittstellen wie PS/2 Maus und Tastatur, serielle, parallele und Schnittstellen für Diskettenlaufwerke unterstützt werden, kommt ein Winbond W83627HF-AW zum Einsatz. Neben den ATX Modellen mit den Abmessungen 305 mm x 195 mm wird ab Mitte April auch eine Mirco-ATX Variante mit i845GE unter der Bezeichnung EP-4GEM800I lieferbar sein. Alle Mainboards dieser Serie verfügen über die Funktionen KeyBoard Power On (KBPO), Wake On LAN (WOL), AGP-Master, Post-Port LED Anzeige und USB Resume in S3. Das BIOS bietet zusätzlich ACPI Suspend To RAM (STR), EZ Boot und Magic Health. In dem BIOS-Menü „PowerBIOS“ hat EPoX alle Features zum Feintuning der Platinen untergebracht: Asynchrone Taktung von FSB zu AGP und PCI, in 1-MHz-Schritten tunebarer FSB und AGP- mit PCI-Bus, einstellbarer CPU Multiplikator, anpassbare Taktraten von FSB und AGP-Frequenz, Spannungsanpassung für den Prozessorkern und die DIMM-Speicher. Als Tools für den Benutzer stehen darüber hinaus USDM, Magic Flash und Magic Screen zur Verfügung. Das Software Bundle zum EPoX Mainboard beinhaltet aktuell Symantec Ghost und Trend PC-Cillin. Die folgende Modelle sind unter den angegebenen empfohlenen Endkundenpreisen über den Fachhandel lieferbar:

EP-4PEA800 (ohne LAN) 109,- EUR
EP-4PEA800I 114,- EUR
EP-4GEA800 (ohne LAN) 119,- EUR
EP-4GEA800I 124,- EUR

Auch wenn EPoX die Boards aus Übergangslösung ansieht, bleibt der eigentliche Sinn doch eher fragwürdig. Wer in den kommenden Wochen einen FSB800-Prozessor kaufen sollte, wird diesen entweder gleich auf ein Board mit entsprechender Speicheranbindung (Dual DDR400 - Canterwood, Springdale) setzen oder vorerst auf dessen Anschaffung verzichten. Denn ohne die Unterstützung durch den Speicher nützt ein "quad-pumped" FSB von 200 MHz reichlich wenig. Einziger Vorteil gegenüber herkömmlichen FSB533-Mainboards wäre die Tatsache, dass die CPU auf ihrem spezifiziertem Takt läuft, da die festen Multiplikatoren den Takt bei nur 133MHz (4x) deutlich nach unten korrigieren würden und zumindest die CPU somit für einen späteren Umstieg auf Springdale, Canterwood und Co. gerüstet ist. In diesem Fall könnte man jedoch gleich ein paar Euro mehr investieren und dieses Plus an Ausgaben durch den Wegfall einer späteren Aufrüstung locker wieder einfahren.