S.T.A.L.K.E.R. mit erweiterten Effekten für GeForce FX

Update Carsten Spille
29 Kommentare

Das zu den Launch-Demos gehörende und noch in der Entwicklung befindliche Spiel S.T.A.L.K.E.R. der ukrainischen GSC-Truppe, nutzt laut Oles Shishkovtsov, einem der Entwickler, die erweiterten Möglichkeiten der nV3x-Reihe gegenüber dem DirectX9-Standardumfang.

3DGPU.com hatten bereits am 28. März eine Kolumne online gestellt, in der nVidias "The Way It's Meant To Be Played"-Programm kritisch beschrieben wurde.

Demnach habe die ursprüngliche Entwicklung der DirectX9-Engine für S.T.A.L.K.E.R. auf einer Radeon 9700 begonnen, da dies für lange Zeit die einzige DirectX9-Karte war. Erst später, nach der Teilnahme GSC's an nVidias TWIMTBP-Programm, sei dann die Entwicklung auf der GeForce FX fortgesetzt worden.

Erste Stimmen, die sich wunderten, wie denn ein Spiel auf einer GeForce FX so laufen könne, wie die Entwickler dies beabsichtigt hätten, wenn es auf einer Radeon 9700 entwickelt worden ist, wurden aber durch die just am 1. April veröffentlichte Ergänzung zu besagter Kolumne wieder gedämpft.

ATi habe, so Oles Shishkovtsov, auf Anfragen nach Developer-Support, nicht geantwortet (Ob solche Behauptungen auch zum TWIMTBP-Programm zählen?). nVidia hingegen habe frühzeitig Vorserienmodelle des nV30 und sehr gute Unterstützung in der Shader-Programmierung geboten.

Momentan werden S.T.A.L.K.E.R. auf einer noch nicht einmal angekündigten nV35-Karte weiterentwickelt.

S.T.A.L.K.E.R. 001
S.T.A.L.K.E.R. 001
S.T.A.L.K.E.R. 002
S.T.A.L.K.E.R. 002
Update

Herr Shishkovtsov scheint sich mit seiner, nun ja, direkten Art, etwas weiter aus dem Fenster gelehnt zu haben, als es dem Marketing von GSC-Games lieb war. Folgende "Berichtigung" aus der PR-Abteilung ist nun auf 3DGPU.com zu lesen:

I'd like to bring in certain explanations. In the previous message from Oles Shishkovtsov it was mentioned "we contacted NVIDIA and ATI for several months, but ATI did not respond". I'd like to add some details here: it probably wasn't put in a proper way, for it's not that ATI refused us in technical help, it's more that not everything went as we expected. We got our 9700 board with delay early October. That was already the release variant of the board, we couldn't get hold of earlier versions. ATI guys provided us with access onto developer forums and were ready to answer our questions. We wouldn't like you to get a wrong impression out of that previous message that ATI developer relations department works badly. We did receive two 9700 boards, and we'd like to thank ATI for that. It's just that everything went not as fast as we expected, boards came after quite some time and we did not get a possibility to demonstrate the game at ATI's booth at ECTS. So, everything's fine with ATI's developer relations, probably something just went wrong on our side.

Oleg Yavorsky, GSC Game World

Kurz zusammengefasst, hat man zwar durchaus Support von ATi erhalten, jedoch nicht in der Form, in der ein Developer sich das wünscht (Vorserienboards, direkten Kontakt mit den Ingenieuren etc. Man hat "nur" nach dem offiziellen Verkaufsstart der Radeon 9700 Pro auch ein Exemplar bekommen und einen Zugang in das ATi-Developer Forum erhalten.

Am Ende, so scheint es, haben GeForce FX-Besitzer zumindest bei S.T.A.L.K.E.R. doch noch gut Lachen, denn außer, dass eine GeForce FX (ultra?) einige Prozente schneller als eine Radeon9700 Pro sei, habe man die Möglichkeit, einige zusätzliche Effekte, die durch die, so wörtlich, "enge Zusammenarbeit mit den nVidia-Ingenieuren und die Unterstützung spezieller nVidia Hardware-Features" hinzuzuschalten.

Man mag von der GeForce FX halten, was man will. Knapp ein dreiviertel Jahr später am Markt als ATis Radeon 9700 Pro und nicht bedeutend schneller, das FSAA gegenüber der GeForce3 nicht mehr verbessert, dazu noch in der Spitzenversion mit etwas unkonventioneller und zudem lauter Kühlung.

Auch wenn man das TWIMTBP-Programm als Einflussnahme (oder Schlimmeres) ablehnt, so zeigt sich doch, dass man mit geschickter Marketing- und Vermarktungsstrategie, die den eigenen Kunden einen Mehrwert bieten, durchaus noch etwas erreichen kann.