Infineon bringt neuen Chip für 100 Mbit/s über Kupferkabel

Thomas Hübner
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Ein winziger Chip von Infineon auf der Fachmesse Supercom vorgestellte Chip, der auf nur 1,4 cm² über 4 Millionen Transistoren integriert, bringt digitale Informationen per VDSL (Very High Data Rate Digital Subscriber Line) über herkömmliche Kupferleitungen mit einer Rate von maximal 100 Mbit/s zum Kunden.

Ein modernes Analog-Modem mit einer Rate von 56 Kbit/s ist etwa 2000mal langsamer. Der Chip eignet sich für Systeme, die unterschiedliche Angebote wie Sprach-, Internet- und Videoübertragung auf einer Kupferleitung kombinieren. Nach einer aktuellen Studie bedienen sich heute etwa 26 Prozent aller Internet-Nutzer in Deutschland der xDSL-Technologie, monatlich kommen rund 100.000 hinzu.

Der neue VDSL-Chip gehört zur neuen Modem-On-Chip-Generation für Standard-Kupferleitungen und erfordert keine externen Bauelemente wie Frequenzfilter mehr. Service-Provider können damit die Übertragung von Video-, Sprach- und anderen Daten wirtschaftlich über das bestehende Telefon-Kupferkabelnetz anbieten: Mit so genannten Gateway-Lösungen auf Basis des neuen Chips mit der Bezeichnung VDSL5100i kann die Datenrate für Breitband-Dienste einfach angepasst werden. Befindet sich ein Kunde bis zu 4 km entfernt von der Vermittlungsstelle, kann er trotzdem VDSL-Dienste mit einer Datenrate von bis zu 4 Mbit/s nutzen. Bringt der Provider den Netzwerkanschluss näher zum Kunden, können höhere Datenraten angeboten werden. Bei einer Entfernung von 500 Metern wären das bis zu 100 Mbit/s. Der VDSL5100i ist durch die Integration von bisher drei separaten Chips in ein Gehäuse entstanden und verringert den Platzbedarf auf nur ein Viertel im Vergleich zu bisherigen Lösungen.

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