Server-Mainboards im Test: Asus SK8N vs. MSI K8T Master1-FAR

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Jan-Frederik Timm
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Die Chipsätze

Wie erwähnt, widmen wir uns in diesem ersten Review zum Thema Athlon 64 FX-Boards den Probanden von nVidia und VIA. Während nVidia mit den nForce 3 Pro, bekannt unter dem Codenamen CrushK8, derzeit eine einzige Lösung für AMDs 64x86-Architektur im Produktportfolio hat, prescht VIA getreu der asiatischen Entwicklertradition gleich mit einer ganzen Serie an Chipsätzen ins Händlerregal. Neben dem hier besprochenen K8T800 zielt der K8M800 mit seiner integrierten Grafik auf den Mainstream- und der K8N800 auf den Notebooksektor ab. Doch schauen wir uns nForce 3 Pro und K8T800 einmal der Reihe nach etwas genauer an.

nVidia nForce 3 Pro

Von der Architektur erinnert der nForce 3 Pro an die wohl noch gut in Erinnerung verbliebenen SiS-Chips SiS735 und SiS745, denn auch hier hat man sich für eine Single-Chip-Architektur entschieden. Da der Opteron, der Athlon 64 und der Athlon 64 FX ihren eigenen Memorycontroller auf dem Die tragen, verbleibt für die altbekannte Northbridge im Endeffekt nur noch die Ansteuerung des AGP-Ports. Eine Aufgabe, die in nVidias Augen wohl keine Berechtigung für einen ganzen Chip mehr gegeben hat und somit kurzer Hand mit in die Southbridge gewandert ist. Als logische Schlussfolgerung wurde die Northbridge (IGP/SPP beim nForce 2) wegrationalisiert.

Ab sofort besteht hier also keine indirekte Verbindung mehr zwischen CPU und Peripherie-Controller, die Southbridge ist mittels Hypertransport-Protokoll direkt an den Prozessor angebunden. nVidia hat hier allerdings nicht die theoretische Maximalleistung von 6,4 GB/s aus dem Bus gekitzelt und begnügt sich mit einer 600MHz (1200MHz DDR) schnellen und 16 Bit breiten Anbindung von der CPU zum Crush8K und einer 8 Bit breiten Leitung vom Crush8K zum Prozessor. Somit können maximal 2,4 GB/s von der CPU und 1,2 GB/S in Richtung CPU versendet werden. Der K8T800, zu dem wir gleich kommen, besitzt einen 800MHz schnellen und in beiden Richtungen 16 Bit breiten Bus.

nForce 3 Pro
nForce 3 Pro

Kommunizieren kann der Prozessor über den eben erwähnten Bus nach Passage des CrushK8 mit bis zu sechs 33MHz schnellen PCI-Ports, sechs USB 2.0 Schnittstellen, dem integrierten NVIDIA IEEE 802.3 MAC (10/100MBit), dem AGP 8x Port und laut Produktübersicht und internen, technischen Dokumenten mit bis zu drei ATA133-Kanälen. Allerdings ist der dritte Kanal nicht zuletzt durch seine 'Übertaktungsfreudigkeit' auf bis zu ATA150 für die Ansteuerung zweier, externer Serial-ATA-Kanäle vorgesehen - so nVidia. Einen nativen SATA-Support bietet der CR8 leider nicht. Zählt man eins und eins zusammen und lauscht einschlägigen Meldungen im Netz, ist dieser Teil des nForce 3 schlichtweg defekt und notgerunden abgeschaltet worden. Hier hat man gegenüber Intel und VIA noch einiges an Nachholbedarf.

Der Rest der Features liest sich in Sachen Umfang dann eher wie ein Rückschritt. Kein Dual-LAN mehr und der Dolby Digital Encoder der MCP-T wich dem altbackenen AC'97-Sound. Da nVidia in Sachen nForce 3 Pro auf der eigenen Website jedoch nur den Opteron und keine Athlon 64-Version erwähnt, könnte dieser Schritt nicht nur auf Mißstände in der Produktion zurück zu führen sondern durchaus geplant gewesen sein. Eventuell hat man hier mit den Desktop-Nachfolgern des Chipsatzes, die für Ende des Jahres geplant sind, verzettelt oder AMDs Ankündigung einer Vorstellung der Mainstream-CPUs im September nicht so recht Glauben schenken wollen. Auf jeden Fall sehen Käufer von Athlon 64 FX und nVidia-Chipssatz somit vorerst in die recht karge Ausstattungsröhre.

Mitgedacht hat man hingegen bei der Absicherung der CPU vor dem Hitzetod. Per THERMTRIP#-Signal kann der Prozessor bei Überschreiten der kritischen Grenze per Hardware abgeschaltet werden. Und auch das sog. Throtteln, d.h. das Aussetzen von CPU-Takten und somit das Herabbremsen des Prozessors, können sowohl per Software als auch bei einer zu heißen CPU mittels THERM#-Signal aktiviert werden. Verfällt der Prozessor in den S1, S3 oder S5 Modus, setzt das Throttling zwar aus. Wird nach Beendigung des Ruhezustandes jedoch sofort wieder aktiviert.

Um den Chipsatz muss man sich hingegen wohl eher keine Sorge machen. Dieser darf unter Umweltbedingungen von 0 - 88°C betrieben werden und hält selber 100°C aus. Die maximale Verlustleistung liegt bei 3,75 Watt.

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