Server-Mainboards im Test: Asus SK8N vs. MSI K8T Master1-FAR

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Jan-Frederik Timm
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Bios / OC / Stabilität

Das Award-Bios, das schon im Bootprompt die Erweiterung Workstation trägt, vertritt seine Linie als von Haus aus eingestelltes Steuerprogramm konsequent. In Sachen Tuning gibt MSI dem Nutzer nur rudimentäre Funktionen in die Hand - der wirklich auf Nummer sicher gehende Serveradmin wird wahrscheinlich sogar darauf verzichten. Der interne Referenztakt des Athlon 64 FX, der Default auf 200 MHz läuft, darf in 1 MHz Schritten zwar auf 233 MHz angehoben werden, in Sachen Speicher herrscht hingegen eher Ebbe. Auf die Timings, die ohne Frage gravierende Einflüsse auf die Systemstabilität haben können, darf der User keinen Einfluss nehmen (VDimm bis maximal 2,65 V). Im Falle der Registered-Module aus dem Hause Corsair scheint dieser Schritt allerdings kaum erforderlich, laufen die Riegel doch "by SPD" mit Latenzen von 2.0-3-2-6. Auch den maximalen RAM-Takt kann man nicht über die Vorgaben des verwendeten Speichers tragen - zumindest nicht offiziell. Während unserer Tests fiel uns ein Fehler auf, der es dennoch ermöglicht hat, DDR333 als DDR400 zu betreiben. Wurde der eben noch eingesetzte DDR400 durch DDR333 ersetzt, ohne beim Reboot das Bios zu konsultieren, liefen die Module auch weiterhin mit DDR400. Das Board scheint hier nicht automatisch nach neuen Vorgaben zu suchen. Unsere Registered DDR333 von TakeMS nahmen diese Hürde dann auch ohne zu Murren hin.

Neben den üblichen AGP-Einstellungen darf man hingegen auf den Hypertransport-Bus bis ins Detail Einfluss nehmen. Hier dürfen sowohl die Taktraten als auch die Bandbreite für Up- und Downstream justiert werden. Im Normalfall sollte man es allerdings bei den maximal möglichen 16 Bit / 800 MHz belassen.

In unserem Test als besonders angenehm erwiesen haben sich die Lüftereinstellungen im Menü "PC Health Status". An dieser Stelle kann dem MSI K8T Master1 beigebracht werden, die beiden Lüfteranschlüsse je nach Temperatur mit verschiedenen Drehzahlen anzusteuern. In unserem Test (System lag offen, wir nutzten den mit dem Board gebundelten Lüfter) regelte der Lüfter ca. drei Minuten nach dem Bootvorgang auf ein beinahe lautloses Geräuschniveau und verblieb dort während des gesamten Benchmarkparcours. Der Kühlkörper wurde hierbei nichteinmal handwarm.

In Sachen Stabilität können wir trotz zweitägigem Dauereinsatz (fast) keinen einzigen Patzer vermelden - zumindest bis kurz vor Testende. Sowohl mit Corsair Registered DDR400 ECC als auch mit Modulen von TakeMS (Registered DDR333 ECC) lief das Board einwandfrei. Sicher spielt hier die Tatsache, dass der User praktisch keine eigenen Einstellungen an den Timings vornehmen kann, eine wichtige Rolle. Da das Board die extrem scharfen Einstellungen der Corsair-Module jedoch ohne Problem hingenommen hat, scheint hier viel Raum nach oben offen zu sein. Im Endeffekt ist es mit dem Athlon 64 FX ja die CPU, die mit dem Speicher im Einklang arbeiten muss. Auch der Betrieb der Platine mit einem normalen ATX-Netzteil hat sich als unkompliziert heraus gestellt.

Nicht funktionieren wollte hingegen die ECC-Funktion (Fehlerkorrektur) des K8T Master1. Sowohl im DDR333- oder DDR400-Betrieb versagte das System schon nach wenigen Sekunden. Bei DDR333 folgte der Bluescreen in Windows bei DDR400 hing der Rechner bereits beim Ladebildschirm. Somit tritt dieses Problem nicht nur beim Asus SK8N mit nForce 3 Pro sondern auch beim K8T800 auf, was nahe legt, dass nicht ein Fehler im Bios sondern ein Problem mit der CPU in Frage kommt. Schließlich sollte der Chipsatz von der Fehlerkorrektur zwischen Speicher und Prozessor unbehelligt bleiben.

In Sachen Temperaturmessungen scheint hingegen wieder MSI ein kleines Problem zu haben. Im Silent-Modus bei 2400 U/Min lag die Core-Temp im Leerlauf bei 48°C und unter voller Drehzahl (5300U/Min) bei 41°C. So weit, so einleuchtend. Allerdings stieg die Temperatur beim Einsatz von Seti@Home oder anderen Anwendungen nicht, sie sankt. Zwar jeweils nur um 1-2 °C aber reproduzierbar und dem Lastwechsel eindeutig zuzuordnen. Wir schließen daraus, dass die Temperaturmessung auf dem K8T Master1 definitiv nicht richtig funktioniert.

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