Athlon XP "Thorton" 2400+ aufgetaucht

Christoph Becker
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Auch AMD muss in diesen Tagen vor allem an Kostenoptimierung denken und entwickelte Strategien, die es erlauben auch die Produktion des Athlon XP gewinnbringender zu vollziehen. Die Zauberformel lautet: Man nehme einen etablierten Core und deaktiviere einfach ein paar Features.

Da man nun schon seit einiger Zeit bei AMD durchaus erfolgreich Prozessoren auf Basis des Barton-Cores produziert, kam man vor einiger Zeit auf die findige Idee, die Produktionskosten zu optimieren, indem man bei Barton-CPUs schlichtweg einen Teil des Level 2 Caches deaktiviert und diese dann unter dem Namen Thorton als Low-Cost-Prozessoren zu verkaufen. Damit lassen sich dann auch Barton-Chips, bei denen ein Teil des L2 Caches defekt ist (und welche somit nicht als Athlon XP mit Barton-Kern verkauft werden können), als Thoron unters Volk bringen.

Bereits vor Kurzem kamen dann eifrige Kollegen auf den Gedanken mittels Kurzschließen einer Brücke auf dem Prozessor den restlichen Cache freizuschalten. Dieses Vorhaben gelang ihnen dann bekanntlich auch. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass das nur dann klappt, wenn man einen Athlon XP mit Thorton-Kern erwischt, bei dem der komplette L2 Cache (also auch der deaktivierte Teil) vollkommen intakt ist. Doch gerade dies, muss nicht immer der Fall sein. Ein bisschen Glück beim Prozessor-Kauf gehört schon dazu. Durch simples Steigern des Frontside-Bus hatte man einen vollwertigen Barton-Prozessor mit 200 MHz FSB. Dieser Trend könnte weiter fortgesetzt werden, denn in diesen Tagen tauchten erste Thorton-CPUs mit dem Rating 2400+ und einem realen Takt von 2.0 GHz auf. Diese sind mittlerweile in Asien verfügbar und deuten darauf hin, dass AMD den Ausverkauf der Thoroughbred-Prozessoren nahezu vollzogen hat und nun den Markt mit den neuen, kostengünstigeren Thorton-Cores füttern will. Würde man bei diesem neuen Thorton-Prozessor den L2 Cache aktivieren, dann hilte man nach AMDs Modellnummern in etwa einen Athlon XP 2700+ in seinen Händen.

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