Athlon 64 3400+ erst 2004

Jan-Frederik Timm
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AMD legt vor und Intel legt nach - oder anders herum. So erleben wir das muntere Kräftemessen der beiden Hauptkonkurrenten im Prozessorgeschäft seit einer halben Ewigkeit. Bis jetzt war man allerdings davon ausgegangen, dass AMD noch dieses Jahr einen Athlon 64 3400+ vorstellen wird und dieses Wechselspiel unterbricht.

Wie wir in Erfahrung bringen konnten, scheint das nicht der Fall zu sein und dies wäre mit der eben aufgestellten Überlegung durchaus in Einklang zu bringen. Intel, die mit dem Pentium 4 3,20 GHz zuletzt ein klares Zeichen in der Hackordnung gesetzt hatten, konnte auf die von AMD vorgestellten 64 Bit-CPUs nur bedingt antworten. Der Pentium 4 Extreme Edition ist zwar seit einigen Tagen im Handel erhältlich; er wird es aber nicht zuletzt aufgrund des hohen Preises schwer haben, auf breite Akzeptanz im Handel zu stoßen. In der Paradedisziplin der AMD-CPUs, den PC-Spielen, konnte er gegenüber dem Spitzenreiter Athlon 64 FX-51 nur Boden gut machen und liegt auch weiterhin zurück. Angesichts der Tatsache, dass der Pentium 4 dank Hyper-Threading in vielen anderen Anwendungsgebieten jedoch schon immer weniger Probleme gegenüber den Prozessoren von AMD zu haben schien, stellt sich die Frage, warum überhaupt man die vielerorts scherzhaft auch als "Emergency"- oder "Expensive"-Edition gebrandmarkte Variante auf den Markt gebracht hat.

Lange Rede, kurzer Sinn. AMDs aktuelle CPUs scheinen durch diesen kurzfristigen Gegenschlag kaum an Image verloren zu haben und da sich der Prescott allem Anschein nach weiter verschieben wird, sieht man momentan keinerlei Grund, schnellere Prozessoren auf Basis des Athlon 64 / Athlon 64 FX auf den Markt zu bringen. Wir gehen derzeit von einer Vorstellung des Athlon 64 3400+ in der ersten Januarwoche, also erst im nächsten Jahr, aus. Ein Paukenschlag zum Jahresbeginn - sozusagen. Einerseits entgeht AMD auf diesem Weg zwar das heiß umworbene Weihnachtsgeschäft. Andererseits dürfte sich das neue CPU-Gespann nicht zuletzt in der kaufhungrigen Fangemeinde aufgrund des immer noch relativ hohen Preises nur schleppend verkaufen und man will ja schließlich auch den A64 3200+ noch in befriedigenden Stückzahlen (und zum hohen Preis) an den Käufer bringen. Ein zu früher Launch wäre schlichtweg verschossenes Pulver im Machtkampf gegen Intel. Weiterhin unbekannt scheint der Veröffentlichungstermin des Athlon 64 3000+, der nach unseren Informationen ebenfalls noch aussteht.