Der Kampf um das neue DVD-Format

Christoph Becker
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Lange ist es noch nicht, doch haben wir an den Auswirkungen immer noch zu knabbern. Vor einigen Jahren konnten sich die Hersteller nicht auf einen einheitlichen Standard bei DVDs einigen und so entstand neben dem DVD+R-Format auch das der Konkurrenz DVD-R. Ein ähnlicher Streit steht uns auch beim nächsten neuen Format bevor.

Auch wenn bereits vor einigen Tagen HD-DVD als offizieller Nachfolger der heutigen DVD gefeiert wurde, wurde hier offenbar noch nicht das letzte Wort gesprochen. So will die von Sony und Matsushita angeführte und insgesamt zehn Unternehmen starke Gruppe rund um die Blu-ray-Disk sich wohl noch nicht ganz mit den Ereignissen der letzten Tage zufrieden geben. NEC und Toshiba halten weiterhin mit dem HD-DVD-Format dagegen und scheinen einige Vorteile auf ihrer Seite zu haben. Zwar passen auf diese Scheibe weniger Daten als auf eine Blu-ray, dennoch kann der in diesen Geräten verbaute Laser sowohl HD-DVD- als auch Blu-ray-Disks lesen. Lesegeräte für Blu-ray-Silberlinge bräuchten dafür einen zweiten Laser. Ebenfalls muss die Blu-ray in einer Schutzhülle aufbewahrt werden, um sie vor Beschädigungen zu schützen. Einen gewichtigen Vorteil hat die Gemeinschaftsarbeit der insgesamt zehn Unternehmen jedoch: Die Disk ist wiederbeschreibbar; ein Feature, das die HD-DVD im Moment noch nicht bietet. Da für die Herstellung von HD-DVD-Rohlingen keine weiteren Fertigungsanlagen benötigt werden, rechnet NEC damit bereits 2005 erste Medien für 2,75 US-Dollar pro Stück verkaufen zu können.

Erst bleibt nur zu hoffen, dass sich die Hersteller auf eines der beiden Format einigen. Wer noch etwas mehr in die Materie eintauchen möchte, oder an der Vorgeschichte beider Formate interessiert ist, sollte einen Blick in einen Artikel der New York Times werfen - gute Englischkenntnisse vorausgesetzt.

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