Mobilcom gibt UMTS-Lizenz zurück

Thomas Hübner
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Bereits die Vergabe der UMTS-Lizenzen in Deutschland hat für ordentlich Aufruhr gesorgt: Insgesamt konnten durch die Versteigerung von insgesamt sechs Lizenzen mit jeweils zwei Frequenzpaketen rund 50 Milliarden Euro in die leeren Staatskassen gespült werden. Lizenzbedingungen: Bis Ende 2003 steht das UMTS-Netz.

Ganz konkret wurde von allen Ersteigern verlangt, bis Ende 2003 25 Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Mobilfunktechnik zu versorgen. Kommt man dieser Forderung nicht nach, so kann die Lizenz wieder entzogen werden. In Deutschland halten die sechs UMTS-Lizenzen zum aktuellen Zeitpunkt die Deutsche Telekom, Mannesmann Mobilfunk, Mobilcom, E-Plus/Huchison, Viag Interkom und Group 3G (Telefonica/Sonera).

Als erstes Unternehmen gibt nun Mobilcom die mit knapp 8,5 Milliarden Euro teuer ersteigere UMTS-Lizenz an Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post zurück, da man an der Finanzierung des Netzaufbaus scheiterte. Die bisher aufgebauten Teile des neuen Netzes hat man bereits an den Konkurrenten e-plus verkauft.

Büdelsdorf, 23. Dezember 2003. Vorstand und Aufsichtsrat der mobilcom AG, Büdelsdorf, haben beschlossen, die Lizenzen für den Betrieb eines UMTS-Netzes, die in der mobilcom Multimedia GmbH gehalten werden, an die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation zurückzugeben. Damit ist mobilcom frei, als Service-Provider auch UMTS-Dienste anzubieten und an dem entstehenden Markt zu partizipieren. Bei einem Festhalten an der Lizenz wäre dies nicht möglich gewesen, da Lizenzinhaber nicht zugleich Service-Provider sein dürfen. Über weitere Schritte haben die Gremien noch nicht entschieden.

Bleibt nur die Frage, wie die übrigen Inhaber einer UMTS-Lizenz bis Ende dieses Jahres ihr neues Telekommunikationsnetz in Gang bringen werden und was der ganze Spaß kosten soll.

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