Weltformel und Quantenmechanik im Internet

Thomas Hübner
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Seitdem im Jahre 1687 von Isaac Newton das Gravitationsgesetz, wonach die Kraft, die uns auf der Erde und die Planeten auf Ihren Bahnen hält ein und die selbe ist, aufgestellt wurde, hat sich die Physik grundlegend verändert. Von einem Raum mit vier Dimensionen ist man inzwischen weit entfernt.

Im Rahmen der von Albert Einstein 1915 veröffentlichten allgemeinen Relativitätstheorie wurde die Gravitationskraft erstmalig anders erklärt und die von Newton angenommene unendlich schnelle Ausbreitung durch ein Gravitationsfeldmodell widerlegt. Das Raum-Zeit-Gebilde Einsteins konnte das Universum im Großen beschrieben, hatte jedoch Probleme mit dem Mikrokosmos im Detail. Dieses Manko vermag jedoch die Quantenmechanik zu lösen, welche (ganz im Gegensatz zu den Anstrengungen Einsteins) nur Wahrscheinlichkeitsaussagen über das Eintreten bestimmter Ereignisse tätigt. Während im Großen die Gravitationskraft (Schwerkraft) eine wichtige Rolle spielt, werden im Kleinen die starke und schwache Kernkraft sowie die elektromagnetische Kraft zum Protagonisten. Die vier so genannten fundamentalen Kräfte sind gefunden.

Doch es geht noch weiter. So wie es 1865 James Clerk Maxwell gelang, mit Hilfe der Maxwell'schen Gleichungen die elektrische Kraft und die magnetische Kraft zur elektromagnetischen Kraft zu vereinen, versuchten sich im 20. Jahrhundert viele kluge Köpfe daran, dieses Kunststück auch mit den übrigen vier "Ur-Kräften" zu vollziehen, um somit zu zeigen, dass alle uns bekannten Kräfte auf einer einzigen Urkraft beruhen. Da wo Einstein mit seiner vereinheitlichten Feldtheorie scheiterte, haben andere Physiker den Raum um mehr und mehr Dimensionen erweitert. Stichwort: String-Theorie. Im Rahmen der String-Theorie waren fünf mathematische Szenarien mit bis zu 26 Dimensionen möglich. Doch welches sollte nun für das für uns existierende Universum gültig sein?

Edward Witten gelang es 1995 mit Hilfe seiner M-Theorie die fünf String-Theorien zu vereinigen, welche nach Witten nichts anderes als die Betrachtung eines Problems aus verschiedenen Betrachtungswinkeln waren. Eine Theorie für das Universum war geschaffen, welches aus elf Dimensionen bestehen muss. Ist die Weltformel gefunden?

Alles in allem ein äußert komplexes Thema, welches jedoch, dem Internet sei Dank, im World Wide Web sehr professionell und für jeden verständlich von den Wurzeln bis zur Krone erklärt wird. Bei wem die vorangegangenen Zeilen Interesse geweckt haben sollten, für den ist das insgesamt dreistündige und kostenlose Video "Watch The Elegant Universe" genau das Richtige. Ein anderer Web-Tipp ist das Archiv der Wissenschafts-Sendung Alpha-Centauri, in der Prof. Dr. Harald Lesch alle zwei Wochen physikalische Probleme anschaulich darstellt.

Zum Betrachten des qualitativ hochwertigen Materials wird der kostenfreie Real Player oder Quicktime benötigt. Und nicht vergessen: Das Internet ist ein riesiger Wissensspeicher der für sehr viele Probleme die Lösung bereithält, vorausgesetzt, man kennt den richtigen Suchbegriff.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.