Erste Ausblicke auf DDR2-Speicher

Christoph Becker
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In diesem Jahr steht mit PCI Express nicht nur ein neue Busstandard in den Startlöchern, mit DDR2 wird auch erstmals seit langer Zeit wieder ein neuer Speichertyp auf dem Markt auftauchen. Als direkter Nachfolger für den mittlerweile ausgereizten DDR1-Speicher, soll dieser neue Performancerekorde erreichen.

Die Kollegen von X86-secret.com haben nun einmal einen kleinen Blick auf diesen neuen Speicherstandard geworfen und sind auf einige verblüffende Ergebnisse gestoßen. Um erste Anhaltspunkte über die Performance herauszufinden, testeten sie die neuen Komponenten auf einem Mainboard mit einem brandneuen i925X-Chipsatz Codename „Alderwood“. Doch was dann kam, verblüffte selbst die erfahrendsten Redakteure: DDR2 533-Speicher war zwischen fünf und zehn Prozent langsamer als die selbe Konfiguration mit DDR2 400-Speicher. Dass aktueller DDR2-RAM bei gleicher Taktung zusätzlich sogar etwas langsamer ist als DDR1-RAM dürfte landläufig bekannt sein.

Auf Basis dieser Ergebnisse sollte man allerdings keine voreiligen Schlüsse ziehen. Letztendlich werden es wohl zwei limitierende Faktoren gewesen sein, die die Performance unter Verwendung von DDR2 533-Speicher eingeschränkt haben. Zum einen ist dies wohl der Pentium 4 Prozessor, dessen Frontside-Bus von 800 MHz der Ausnutzung von 533 MHz schnellem Speicher im Dual-Channel-Modus einen Riegel vorschiebt. Die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass eine CPU im synchronen Betrieb mit dem RAM schneller ist als im asynchronen. Zum anderen dürfte das verwendete Mainboard alles andere als ausgereift sein. Der Faktor "beta" spielt hier also noch eine sehr wichtige Rolle, so dass man die oben angeführten Ergebnisse keinesfalls überbewerten sollte.

Die Tatsache, dass DDR2-Speicher im Moment bei gleicher Taktfrequenz langsamer ist als sein Vorgänger ist damit jedoch noch nicht aus der Welt. Genau hier müssen die Speicherhersteller in den kommenden Monaten noch zulegen, oder DDR2 wird wohl zumindest in diesem Jahr noch keinen großen Marktanteil für sich beanspruchen können. Niedrigere Latenzzeiten sind also Trumpf. Wird dieses Wunschdenken unsererseits nicht erfüllt, sehen wir für DDR2 erst eine legitime Daseinsberechtigung, wenn Intel Anfang 2005 wohl den Frontside-Bus des Pentium 4/5 erhöht und Speicher mit einer Geschwindigkeit von 533 oder 667 MHz für einen synchronen Betrieb zwingend notwendig wird.