CeBIT: ATi bringt Athlon 64 Chipsätze mit DX9

Thomas Hübner
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ATi ist nicht nur im Bereich der Grafikkarten sehr tüchtig, denn innerhalb der kommenden zwei Quartale erwarten uns insgesamt sieben neue Chipsätze für Intels Pentium 4 oder AMDs Athlon64 Plattformen. Auch zwei neue Southbridges wird es geben.

Mit der RS300 Northbridge und der dazugehörigen SB200 Southbridge ist ATi bereits seit geraumer Zeit mit Mainboards für Intels Pentium 4 vertreten, davor war man bereits mit den weniger attraktiven A3/A4 am Markt präsent. Im Dezember letzten Jahres war es uns vergönnt, ein entsprechendes System genauer unter die Lupe zu nehmen und durch unseren Benchmark-Parcours zu jagen. Hier fiel insbesondere die mäßige Speicherperformance des RS300 auf, welcher wie Intels i865P oder i875P ebenfalls über ein Dual Channel DDR400 Speicherinterface verfügt.

Bei ATi hat man sich diese Kritik zu Herzen genommen und wird ab Juni mit dem RS350 eine verbesserte Version des RS300 vorstellen. Entsprechende Muster des Chips befinden sich bereits bei den Herstellern und so ist es nicht verwunderlich, dass beispielsweise MSI auf seinem CeBIT 2004-Stand ein entsprechendes Produkt der Öffentlichkeit präsentiert. Beim RS350 handelt es sich um eine Pentium 4 Northbridge mit FSB800 und Dual Channel DDR400 Support wobei die integrierte Grafik voraussichtlich auf dem Leistungsniveau des Radeon 9200 (RV280) bleiben wird. Mit dem RC350/L, welcher als Radeon 9000 IGP in den Handel kommen soll, steht darüber hinaus noch eine abgespeckte Variante ins Haus, welche auf das Dual Channel-Speicherinterface und FSB800-Support verzichten muss. Beiden Northbridges steht mit der SB300 eine neue Southbridge ins Haus, die nun native 2 SATA-Ports mit RAID-Funktionalität bereit stellen sollen. Außerdem werden nunmehr 8 USB 2.0-Ports unterstützt werden.

Im dritten Quartal dieses Jahres wird auch ATi mit PCI Express-Support bei seinen Chipsätzen aufwarten können. Hier erwarten uns für den Pentium 4 RS400, RC400/L und RU400, für den Athlon 64 sind derzeit RS480 und RX480 in Entwicklung. Alle fünf Chipsätze sollten bereits als Muster bei den Mainboard-Herstellern eingetroffen sein und können mit der SB400 Southbridge kombiniert werden.

RS400, RC400/L und RU400 werden allesamt mit einer integrierten DirectX 9 Grafikkarten -Hardware daher kommen. Der RS400 wird ein Dual Channel-Speicherinterface für DDR- oder DDR2-Speichermodule besitzen. Er unterstützt einen 800 MHz schnellen Frontside-Bus und wird auch PCI Express x16 Unterstützung bieten. Der RC400/L wird ein Single-Channel-Speicherinterface mit sich bringen und wird einen 533 MHz schnellen Frontside-Bus unterstützen, scheint dabei aber auf PCI Express nicht verzichten zu müssen. Die Informationen zum RU400 sind zum jetzigen Zeitpunkt eher vage und sollen daher nicht weiter verbreitet werden.

Für den Athlon 64 geht mit dem RS480 eine PCI Express Northbridge mit integrierter DirectX 9 Grafik an den Start. Die uns vorliegenden Informationen sprechen zwar von einem 800 MHz schnellen Hyper-Transport-Interface, es ist jedoch davon auszugehen, dass ATi dieses bis zur Produktreife noch auf 1 GHz beschleunigen wird, um so die kommenden Sockel 939 Prozessoren mit voller Leistung ansprechen zu können. Der RX480 bietet die Features des RS480, muss jedoch auf die integrierte Grafik verzichten.

Zur im dritten Quartal erscheinenden SB400 Southbridge ist neben PCI Express-Verbindung zur Northbridge nur bekannt, dass sie 4 SATA-Ports mit RAID 0+1 Funktionalität für entsprechende Laufwerke mit sich bringen wird. Sie wird zusammen mit den kommenden Pentium 4 und Athlon 64 Northbridges auf zukünftigen Mainboards zu finden sein.