ATi verwirft R420 und setzt auf R500

Frank Hüber
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Allem Anschein nach weiß ATi etwas mehr als die restliche Welt und sieht sich deshalb gezwungen, den R420 komplett zu verwerfen und direkt auf den Nachfolger, den R500 zu setzen. So hat ATi still und leise am Nachfolger gewerkelt, während die Welt auf den R420 wartete. Der R500 ist angeblich dreimal schneller als der R420!

Grund für diesen radikalen Schritt ist offenbar nVidias zukünftiges Flaggschiff, das so schnell zu sein scheint, dass ATi sich außer Stande sieht, mit dem R420 dagegen anzutreten. Ob die angeblichen 16 Pipelines des NV40 Grund für ATis Handeln sind oder welche anderen Überraschungen der NV40 für uns bereit hält, kann bislang nur spekuliert werden.

Überraschend zaubert ATi jedoch einen Nachfolger aus dem Hut, der es mit der Konkurrenz aufnehmen soll. Der R500 ward geboren. Dabei soll es sich um eine Multi-Chip-Lösung handeln, die bis zu vier GPUs auf einer Platine ermöglicht. Ein PCI-Express Interface ist natürlich ebenso Pflicht wie GDDR3 Speicher. Selbst die Lösung mit nur einem R500-Grafikchip auf der Platine wird wohl nicht mit weniger als 512 MB GDDR3 Speicher ausgeliefert werden. Einer Vier-Chip-Lösung stehen mindestens 1024 MB Speicher auf der Grafikkarte zur Verfügung.

Weitere Einzelheiten sind bislang jedoch noch nicht bekannt und so darf auch über die Taktraten und den Preis momentan nur spekuliert werden. Viel interessanter ist jedoch, was von nVidia angesichts dieser Meldung erwartet werden darf. Vom R420 hat man sich schon viel erhofft, doch wenn ATi nun sogar ohne zeitliche Verzögerung direkt den R500 auf den Markt bringen kann, dürften die Leistungssteigerungen zu den aktuellen Grafikchips endlich mal wieder größer als wenige Prozentpunkte sein.

Doch auch nVidia ist natürlich nicht untätig und so dürfte es noch ein heißer Frühling werden, bei dem niemand so schnell Kunden an die Konkurrenz verlieren möchte.