DVB-T bald überall - DVB-H für's Handy

Frank Hüber
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Nachdem DVB-T in Berlin an den Start gegangen ist und dort der terrestrische TV-Empfang über die Zimmer-Antenne seit Monaten komplett digital abläuft, sollen bald weitere Ballungszentren in Deutschland folgen. Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen sind zuerst an der Reihe.

Bisher bietet DVB-T jedoch noch nicht alle Sender, die man über Kabel oder Satellit empfangen kann. Bisher werden „lediglich“ 24 Programme über DVB-T ausgestrahlt, diese dafür jedoch in sehr guter Bild- und Ton-Qualität. Neben den Rundfunkgebühren und einer Settop-Box, die für rund 100 Euro käuflich erworben werden muss, fallen für DVB-T keine weiteren Gebühren an.

Lediglich die TV-Sender müssen tiefer in die Tasche greifen. Für sie ist der Umstieg auf DVB-T mit erheblichen Kosten verbunden, da das Ausstrahlen des Programmes über DVB-T ein vielfaches der Übertragung per Satellit oder Kabel kostet. Dennoch setzen die Sender Vertrauen in DVB-T, da sie sich durch diese Technik von den Kabelfirmen und Satellitenbetreibern unabhängig machen können.

Ein weiterer Vorteil für die Nutzer von DVB-T ist der grenzenlose Empfang. Denn egal, wo man sich befindet, ob im Garten, im Freibad oder im Wohnzimmer im Haus, DVB-T soll in den erschlossenen Gebieten überall zur Verfügung stehen. An einen Kabelanschluss ist man dabei Dank der Rückkehr der Antenne auch nicht mehr gebunden. Aus diesem Grund ziehen auch schon Autofirmen die Integration von DVB-T-Geräten in ihre Automobile in Erwägung.

Auch an das Handy wird gedacht. Mit DVB-H (Digital Video Broadcasting for Handhelds) soll man auch auf dem Handy das Fernsehprogramm empfangen können. Dieser neue Standard wurde speziell für den Empfang auf PDAs und anderen mobilen Geräten entwickelt und optimiert. Die Bildqualität wird durch das Videosignal auf 360 x 288 Pixel beschränkt, wodurch die Datenraten minimiert werden. So werden die Akkus der mobilen Geräte geschont, da der Stromverbrauch möglichst gering gehalten wird. Schon Mitte des Jahres soll in Berlin ein Pilotprojekt mit 20 bis 50 Personen gestartet werden. Durch die Verknüpfbarkeit mit GSM, GPRS und UMTS soll der DVB-H Standard auch in Zukunft genügend Potential bieten. Seitens der Mobilfunkanbieter rechnet man mit einer breiten Unterstützung des neuen Standards, da diese durch DVB-H wahrscheinlich weitere Dienste für UMTS anbieten könnten.