Intels BIOS-Nachfolger wird Open Source

Thomas Hübner
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Intel gibt mit Hilfe von CollabNet den „Foundation Code“ der zukünftigen Intel Firmware Technik frei. Die Freigabe soll später in diesem Jahr im Rahmen der Common Public License (CPL) erfolgen. Doch warum ein Nachfolger? Das BIOS (Basic Input-Output System) ist mehr als 20 Jahre alt und damit die älteste Softwaretechnik innerhalb der PCs.

Es wird in den ersten Sekunden nach dem Einschalten des PCs aufgerufen, der so genannten Pre-Boot-Phase, also noch bevor das Betriebssystem geladen wird. Der Firmware Foundation Code von Intel ist ein Ergebnis des Projektes mit Codenamen „Tiano“ und sorgt dafür, dass der Nachfolger des BIOS auf neuester Softwaretechnologie basieren wird. Er wurde speziell im Hinblick auf neue Ausstattungsmerkmale und Dienste entwickelt, zu denen beispielsweise die verbesserte Verwaltung und Betriebsfähigkeit, sowie Schnittstellen für administrative Aufgaben gehören. Diese komplexen Funktionen lassen sich nicht in die alte BIOS Umgebung integrieren.

Vollständige Firmware Produkte der nächsten Generation auf Basis dieser Technologie sind von teilnehmenden BIOS Anbietern wie American Megatrends und Insyde Software erhältlich.

Intel wird neben Kernfunktionen des Foundation Code seiner Firmware Technologie der nächsten Generation auch ein Firmware Driver Development Kit veröffentlichen. Der Foundation Code soll sicherstellen, dass moderne und modulare, in C geschriebene Firmware Treiber zur Unterstützung von Halbleiterprodukten verschiedener Hersteller integriert werden können. Im Rahmen der CPL wird jede Veränderung durch ein Unternehmen am Foundation Code selbst und am Development Kit erkennbar sein und für alle anderen zur Verfügung stehen.

„Microsoft fühlt sich weiterhin offenen Industriestandards verpflichtet, indem es die EFI Boot Unterstützung in alle Versionen der Longhorn Generation der Windows Produkte integriert“, sagte Tony Pierce, Technical Evangelist, Windows Hardware Innovation Group bei Microsoft. „Die Teilnahme an der Entwicklergemeinde rund um den Foundation Code, die Intel heute ins Leben ruft, wird Systemhersteller und Firmware Unternehmen dabei unterstützen, ihren Kunden neue und aufregende Plattforminnovationen bieten zu können.“

Bei Intels Firmware Projekt der nächsten Generation handelt es sich um die Umsetzung des Extensible Firmware Interface (EFI). Die EFI Spezifikation beschreibt eine Schnittstelle, mit denen das System von der Pre-Boot Phase bis hin zum Start der Betriebssysteme der nächsten Generation automatisch gesteuert werden kann. EFI wird schon heute von den gängigsten 64-Bit Betriebssystemen und Plattformen unterstützt. Außerdem erscheinen neue Schnittstellen für 32-Bit Betriebssysteme. In dem Projekt stecken mehr als 200 Mannjahre an Entwicklungsarbeit durch Intels China Software Center in Shanghai, sowie den Intel Software Labs in Oregon und Washington.

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