Intels Zukunfts-Plattform im Test: Sockel 775, PCI Express und DDR2

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Thomas Hübner
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i875P gegen i925X und i915P

In diesem Abschnitt möchten wir uns konkret dem Leistungsunterschied zwischen Intels nunmehr alter Generation, vertreten durch den i875P, und der neuen Generation der Express-Chipsätze, i925X und i915G, widmen. Hierfür werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Ratings unterschiedlicher Anwendungsbereiche. Doch bevor wir mit den Ergebnissen und der Auswertung starten, möchten wir erst einmal einen Überblick über die Testumgebung geben.

Wettstreiter - i875P gegen i925X
Wettstreiter - i875P gegen i925X
Intel D925XCV und D916GUX
Intel D925XCV und D916GUX

Wichtig sind hierbei natürlich nur die Unterschiede der beiden Testplattformen, die sich aufgrund der neuen Architektur der Intel Express-Chipsätze i925X und i915G natürlich nicht vermeiden ließen.

  • i875P Plattform:
    • Asus P4C800-E
    • GeForce 6800 GT (AGP8x)
    • Treiber: ForceWare 61.45
    • Speicher: Corsair TWINX1024-3200LL DDR1-400 (Timings: 2-3-2-6)
  • i925X/915G Plattform:
    • Intel D925XCV bzw. D915GUX
    • GeForce 6800 GT (PCI Express x16)
    • Treiber: ForceWare 61.45
    • Speicher: Corsair TWIN2X1024-4200 DDR2-533 (Timings: 4-4-4-12)

Ansonsten setzten wir bei beiden Plattformen auf eine absolut identische Konfiguration, um die Leistungsunterschiede lediglich auf die neue Architektur der Chipsätze reduzieren zu können. Der i925X sollte unter diesen Umständen eigentlich durch seine verbesserte „Performance-Acceleration-Technology“, über die er im Gegensatz zum i915G verfügt und die noch besser als beim i875P ausgeprägt sein soll, nun jedoch nicht mehr beworben wird und keinen eigenen Namen erhalten hat, und die höhere Bandbreite zwischen DDR2-Speicher und Memory Controller Hub, die nun immerhin 8,5 GB/s beträgt, leichte Vorteile für sich verbuchen können. Zudem ist die nVidia GeForce 6800 GT über den PCI Express x16-Slot mit dem System verbunden, der ein maximale Bandbreite von acht Gigabyte pro Sekunde mit je vier Gigabyte pro Sekunde in jede Richtung ermöglicht. Ob sich diese architektonischen Vorteile gegenüber dem i875P jedoch heute schon in einen klaren Leistungsgewinn ummünzen lassen, sollten unsere Tests zeigen.

Als weiteren Vergleichswert haben wir die i925X Plattform mit einem Pentium 4 560 (3,4 GHz) durch unseren Testparcours geschickt, um aufzuzeigen, welche Performanceunterschiede durch eine Erhöhung der CPU-Geschwindigkeit erzielt werden können.

3D/CAD-Rating
    • i925X - Pentium 4 560 (3,6 GHz)
      99,9
    • i925X - Pentium 4 550 (3,4 GHz)
      96,4
    • i875P - Pentium 4 3,4E
      96,0
    • i915G - Pentium 4 550 (3,4 GHz)
      95,9
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Gleich im ersten Rating muss sich der i915G dem i875P geschlagen geben. Trotz höherer Speicherbandbreite und PCI Express x16-Grafikkarte kann der neue Chipsatz nicht am bisherigen Performance-König von Intel vorbeiziehen. Kann hier die „Performance-Acceleration-Technology“ des i875P die entscheidenen Prozentpunkte für den alten Chipsatz herausholen, oder sind die schlechten Latenzen des DDR2-Speichers für das Abschneiden des i915G verantwortlich?

Der i925X kann sich ganz knapp vor den i875P schieben, was für die Speicheroptimierung sprechen würde. Die schlechten Latenzen, die bei der Intel-Plattform seit jeher einen geringeren Einfluss haben als die Taktraten, scheinen hier durch die höhere Bandbreite und die verbesserte Optimierung wieder ausgeglichen zu werden. Unsere Ergebnisse im Speicherdurchsatz bescheinigen dem i925X nämlich eigentlich keinen großen Vorteil gegenüber dem i875P, soviel sei an diser Stelle vorweg genommen. PCI Express könnte ebenfalls für die marginal bessere Leistung verantwortlich sein, insgesamt lässt sich der „Schuldige“ jedoch nur schwer ausmachen, da die Plattformen zu starke Unterschiede aufweisen. Schließlich fängt der Bandbreitenunterschied schon bei der Anbindung zwischen North- und Southbridge an.

Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass der Unterschied zwischen i875P und i925X derzeit sehr gering ist und teilweise sogar in den Bereich der Messtoleranzen fällt. Ein schnellerer Prozessor, hier der Pentium 4 560 (3,6 GHz) für den Sockel 775, zeigt schon mehr Wirkung und verschafft dem i925X einen größeren Vorsprung vor dem i875P mit Pentium 4 3,4E.

Gesamt-Rating
    • i925X - Pentium 4 560 (3,6 GHz)
      94,7
    • i925X - Pentium 4 550 (3,4 GHz)
      90,6
    • i875P - Pentium 4 3,4E
      90,4
    • i915G - Pentium 4 550 (3,4 GHz)
      90,0
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Im Gesamt-Rating zeigt sich ein identisches Bild. Bei gleicher Taktrate des Prozessors sind die Unterschiede zwischen den Chipsätzen kaum auszumachen. Weitere Verbesserungen bei den Treibern, Bios-Versionen und auch der Peripherie wie z.B. PCI Express-Grafikkarten können die Unterschiede natürlich noch vergrößern.

Media Encoding – Rating
    • i925X - Pentium 4 560 (3,6 GHz)
      100,0
    • i915G - Pentium 4 550 (3,4 GHz)
      94,6
    • i925X - Pentium 4 550 (3,4 GHz)
      94,4
    • i875P - Pentium 4 3,4E
      94,3
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Im Media-Encoding ist der Leistungszuwachs infolge eines höheren Prozessortaktes am größten. Bei gleicher Taktfrequenz kann man bei den Chipsätzen erneut nicht von einem eindeutigen Gewinner sprechen.

Sonstige Anwendungen – Rating
    • i925X - Pentium 4 560 (3,6 GHz)
      100,0
    • i875P - Pentium 4 3,4E
      96,8
    • i925X - Pentium 4 550 (3,4 GHz)
      95,9
    • i915G - Pentium 4 550 (3,4 GHz)
      93,9
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Bei den „Sonstigen Anwendungen“ setzt sich erstmals der i875P geringfügig von dem neuen Chipsätzen ab. Schnelle Latenzen scheinen hier einer Erhöhung der internen Bandbreiten vorzuziehen zu sein. Allerdings darf man nicht vergessen, dass wir momentan bei den Mainboards auf recht unterschiedliche Kontrahenten setzen müssen. Das Asus P4C800-E wurde im Laufe der Zeit durch neue Bios Versionen verbessert und ist durch seine sehr gute Performance bekannt. Die Mainboards aus dem Hause Intel gingen in der Vergangenheit immer etwas langsamer zu Werke, so dass sich ein gewisser Unterschied schon durch diesen Faktor nicht vermeiden lässt.

Spiele-Rating
    • i925X - Pentium 4 560 (3,6 GHz)
      90,9
    • i925X - Pentium 4 550 (3,4 GHz)
      87,5
    • i875P - Pentium 4 3,4E
      87,3
    • i915G - Pentium 4 550 (3,4 GHz)
      86,7
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Letztes Rating, altes Bild. Die Differenzen sind zwar vorhanden und reproduzierbar, jedoch so gering, dass sie nur bei Geschwindigkeitsfanatikern relevant sein dürften. Ein schneller Prozessor beschleunigt auch bei Spielen das System mehr als der Umstieg auf Intels neue Chipsätze.

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