Doom 3: ATi gelobt Besserung

Christoph Becker
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Das Geschrei war groß, als bekannt wurde, dass nVidia mit der GeForce 6800-Serie in ersten Benchmarks des kommenden Blockbusters Doom 3 weit vor Hauptkonkurrent ATi lag. Die Kanadier haben nun reagiert und entziehen der entbrannten Diskussion etwas die Brisanz.

Auf die nicht wirklich konkurrenzfähigen Ergebnisse in den Benchmarks angesprochen, ließ Chris Hook, seines Zeichens europäischer Pressesprecher bei ATi in München, folgendes verlauten:

[...] this is a non issue - Doom 3 isn't even available yet, and we all know that some of our competitors use partial precision where possible. We expect to have updated drivers available in the coming weeks.

Unsere Vermutung, ATi müsse noch an den eigenen Treibern arbeiten, wird sich also aller Voraussicht nach bewahrheiten. So kann man also davon ausgehen, dass nVidia bereits im Vorfeld die Chance hatte, ihre ForceWare-Treiber auf die gänzlich neue Umgebung der Doom-3-Engine zu optimieren und diese den komplexen Licht- und Schattenberechnungen anzupassen. Wirklich aussagekräftige Benchmarks wird es also wohl erst geben, wenn ATi den Catalyst-Treiber mit der Versionsnummer 4.8 veröffentlicht hat. Da Doom 3 schon am 3. bzw. 6. August in den USA erscheinen wird, dürfte bis dahin also nicht mehr viel Zeit verstreichen.

Eine tief greifende Kaufentscheidung für Doom 3 zu treffen, sollte also vorerst noch nicht in Angriff genommen werden. Einen solchen, teils herben Rückstand wird ATi nicht auf sich sitzen lassen. Zudem sind die erzielten Werte auch rein technisch betrachtet nicht mit der vorliegenden Hardware vereinbar. Diese wäre aufgrund ihrer theoretischen Leistung zu weitaus besseren Ergebnissen befähigt. Hier muss der Wurm also wirklich in den Treibern stecken. Falls dem nicht so ist, muss man aber wirklich vor nVidia den Hut ziehen und resümieren, dass die GeForce 6800-Serie wohl wirklich entwickelt worden ist, um Doom 3 zu spielen.

nVidia PDF

Sollten die aktuellen Catalyst-Treiber wirklich noch nicht auf die Doom-3-Engine optimiert worden sein, ist es eigentlich nicht die feine englische Art, mit den wohl nur schlecht vergleichbaren Ergebnissen nun PR-Arbeit zu betreiben. Dies vollzieht nVidia nun aber offensichtlich mit einem kürzlich veröffentlichten Dokument (Acrobat Reader benötigt!), in dem man offen mit den Schwächen ATis Werbung für das eigene Produkt macht. Es ist aber - leider - nicht das erste Mal, dass man eine solche Arbeitsweise an den Tag legt. Der Kampf zwischen nVidia und ATi wird also offensichtlich immer härter, so dass auch schon PR mit Ergebnissen betrieben werden muss, deren Quelle - Doom 3 - noch nicht einmal am Markt verfügbar ist.