Doom 3: Mehr FPS für GeForce 6800

Christoph Becker
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Nachdem es bereits einen Fix für ATis Grafikkarten für Doom 3 gab, scheint man nun auch eine Möglichkeit gefunden zu haben, auf nVidia-Karten des Typs GeForce 6800 ein paar Bilder pro Sekunde mehr aus diesem Titel herauszuholen. Das Geheimnis hört dabei auf den Namen „Ultra Shadow II“.

Eigentlich sollte dieses Feature von nVidias neuesten Grafikkarten von vorne herein in Doom 3 integriert sein. So wie es nun scheint, ist dem aber so nicht gewesen. Vielmehr muss man nachträglich mittels Konsolenbefehl nachhelfen und so Ultra Shadow II aktivieren. Doch zuerst eine kleine Erklärung, was dieses viel diskutierte Feature dem NV40 überhaupt bringt.

Ultra Shadow II:

nVidia Ultra Shadow II
nVidia Ultra Shadow II

Wie auf dem obigen Schaubild zu sehen, gibt Ultra Shadow II dem Programmierer - vorerst allerdings nur unter OpenGL - die Möglichkeit, eine maximale und minimale Grenze zu definieren, in der ein Schattenwurf einer bestimmten Lichtquelle/Objekt-Kombination überhaupt nur möglich ist. Innerhalb dieser Grenzen werden die Lichteinwirkungen auf das Pixel auf herkömmliche Weise berechnet. Außerhalb dieser Grenzen kann der Chip jedoch alle Anweisungen ignorieren, die diese vorbestimmte Lichtquelle auf Schattierungen, die durch das zuvor festgelegte Objekt hervorgerufen werden können, hat. Das kann einiges an Stencilfüllrate sparen und so bei Applikationen, die darauf hin ausgelegt sind, die Leistung der Grafikkarte deutlich erhöhen. Die Fähigkeit, Pixelshaderprogramme vorzeitig abzubrechen, die mit dem Shader-Model 3.0 zur Pflicht wurde, kann hier ein Übriges tun, indem der Shader vorzeitig abgebrochen wird, sobald feststeht, dass sich der Farbwert des entsprechenden Pixels durch eine bestimmte Lichtquelle nicht mehr ändern wird.

Um Ultra Shadow II nutzen zu können, bedarf es allerdings eines passenden Treibers, zu dem nVidia folgendes schreibt.

The NVIDIA Forceware graphics driver version 61.77 and the GeForce FX and 6 Series of GPUs provide superior performance in Doom 3 thanks in part to NVIDIA“s UltraShadow technology. The retail box version of Doom 3 transparently benefits from UltraShadow II“s efficient Stencil Shadowing Engine.

Der ForceWare-Treiber mit der Versionsnummer 61.77 brachte also nicht nur erstmals die Unterstützung für das Shader-Model 3.0 für die breite Öffentlichkeit, sondern offensichtlich auch Ultra Shadow II.

Um dieses Feature nun in Doom 3 aktivieren zu können, muss man in der Konsole, die man mit den Tasten Strg + Alt und ^ aufruft, folgenden Befehl eingeben: r_useDepthBoundsTest 1. Hat man dies getan, muss man nur noch mittels vid_restart die Rendering-Engine von Doom 3 neu starten. Neugierig wie wir sind, wollten wir natürlich wissen, inwieweit Ultra Shadow II die ohnehin schon unverschämt schnellen nVidia-Grafikkarten beschleunigt. Die folgenden Benchmarks wurden auf einem Athlon 64 FX-53 und einem Asus SK8V mit 1024 MB DDR400-RAM durchgeführt. Als Treiber kam nVidias ForceWare 61.77 zum Einsatz.

Doom 3 "High Detail"
  • 2,4 GHz, 1280x1024, 4xAA/8xAF:
    • GeForce 6800 Ultra US II
      53,2
    • GeForce 6800 Ultra
      52,4
    • GeForce 6800 GT US II
      47,5
    • GeForce 6800 GT
      46,8
    • GeForce 6800 US II
      37,0
    • GeForce 6800
      35,9
  • 1,2 GHz, 1280x1024, 4xAA/8xAF:
    • GeForce 6800 Ultra US II
      46,6
    • GeForce 6800 Ultra
      45,3
    • GeForce 6800 GT US II
      43,5
    • GeForce 6800 GT
      42,7
    • GeForce 6800 US II
      35,9
    • GeForce 6800
      34,8
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Doom 3 kann demnach von diesem zusätzlichen Feature profitieren. Allerdings sind die Zuwächse so gering, dass man nicht wirklich von einem Fortschritt sprechen kann. Doch frei nach dem Motto „Wer den Cent nicht ehrt, ist des Euros nicht wert“, ist jedes Bild pro Sekunde mehr ein Gewinn. Gegen die Aktivierung von Ultra Shadow II spricht also prinzipiell nichts, da wir keine Verschlechterung der Bildqualität oder Instabilitäten feststellen konnten. Zum Schluss sei noch gesagt, dass unsere Ergebnisse nicht unbedingt auf andere Systeme zu übertragen sind. Falls also einer der Leser eine GeForce 6800 besitzt, würden wir uns freuen, wenn weitere Ergebnisse in die Kommentare eingetragen werden würden.