Athlon 64 in 90 nm ein Stromsparer?

Thomas Hübner
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Die ersten in 90 nm gefertigten Athlon 64-Prozessoren für den Sockel 939 auf Basis des „Winchester“-Kerns machen offenbar die Runde. Nach ersten Tests, in denen die Temperatur und Leistung des verkleinerten Athlons untersucht wurden, sind nun Kollegen der CPU mit einem Energiemessgerät zu Leibe gerückt.

Was wissen wir über die 90-nm-Athlon 64-CPUs bereits? Die Modelle mit 512 kB L2-Cache bringen statt denn bisher üblichen 144 mm² nur noch 84 mm² auf die Waage. Die Anzahl der Transistoren und Funktionen blieb unverändert. Auch in Sachen Performance sind keine Veränderungen festzustellen, da die angekündigten SSE3-Befehle erst mit einem späteren Prozessor-Stepping erscheinen werden. Aus den ersten Tests ging weiterhin hervor, dass die neuen Prozessoren aufgrund ihrer kleineren Kontaktfläche ca. 10 Prozent wärmer werden.

Wie nun weitere Messungen zeigten, begnügt sich AMDs 90-nm-Generation im Betrieb im Vergleich zu den 130-nm-Produkten aus gleichem Hause bei gleichem Prozessortakt mit 20 bis 30 Watt weniger; verglichen mit Intels Pentium 4 auf „Prescott“-Basis sind es dagegen bis zu 80 Watt. Weitere Messergebnisse, allerdings ohne die neuen 90-nm-Athlon 64-Prozessoren finden sich auch bei unserem Artikel zum Stromverbrauch aktueller Prozessoren.

Aus Sicht der Leistungsaufnahme kann der Wechsel zu feineren Fertigungstrukturen bei AMD als Erfolg verbucht werden. Weniger schön sind dagegen die Startschwierigkeiten, die AMD bei der Umstellung zu haben scheint. Denn wie bereits berichtet, fehlt ein Athlon 64 3800+ nicht grundlos im 90-nm-Portfolio. Auch die noch im Oktober erscheinenden schnelleren Modelle 4000+ und FX-55 werden sicher nicht aus freien Stücken noch auf 130-nm-Silizium setzen.