Oracle redet PeopleSoft klein

Sasan Abdi
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Oracle-Vizepräsidentin Safra Catz hat den finanziellen Erfolg von PeopleSoft in Frage gestellt und prognostiziert dem Konkurrenten für das laufende Geschäftsjahr Gewinne in Höhe von 0,6 Dollar pro Aktie. PeopleSoft selbst hatte im Juli dieses Jahres seine ursprüngliche Gewinnerwartung von 0,92 bis 0,95 Dollar pro Aktie bereits reduziert.

Wie das Wall Street Journal (WSJ) heute berichtet, könnte Oracle seine Offerte um bis zu ein Drittel kürzen. Damit würde das Übernahmevolumen auf rund 5,1 Mrd. Dollar oder 14 Dollar pro Aktie sinken.

Ein PeopleSoft-Anwalt bezeichnete Catz' Aussagen als Teil der fortwährenden Bemühungen Oracles, den Übernahmepreis zu reduzieren. Die Anleger gehen dagegen weiterhin von einer Erhöhung der Übernahmeofferte aus. Die PeopleSoft-Aktie gab gestern nur leicht nach und landete bei Börsenschluss bei 21,83 Dollar. Laut der Börsenanalystin Heather Bellini könnte sich Oracle einen Übernahmepreis von bis zu 25 Dollar pro Aktie leisten und würde im ersten Jahr nach der Übernahme seinen Nettogewinn trotzdem steigern können.

In die mehr als ein Jahr andauernden Übernahmebemühungen war Bewegung geraten, nachdem PeopleSoft in der vergangenen Woche zum ersten Mal Gesprächsbereitschaft signalisiert hatte. Vor allem die Entlassung des CEO Craig Conway, der als treibende Kraft im Kampf gegen Oracles Übernahmebestrebungen galt, dürfte Auslöser für den Kurswechsel gewesen sein.