Ubuntu Linux 4.10 veröffentlicht

Michael Hass
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Kurz nach Veröffentlichung des letzten Releasekandidaten wurde nun die erste offizielle Version der Linux-Distribution Ubuntu unter dem Codenamen »Warty Warthog« freigegeben. Somit buhlt ein weiterer Debian-Ableger um die Gunst der User.

Nun hat Mark Shuttleworth, der Gründer des Projektes, die Freigabe der neuen Distribution öffentlich bekannt gegeben. Im Gegensatz zu anderen Distributionen hat Ubuntu eine eigene Chronologie in den Versionsnummern. Die jetzige trägt Versionsnummer 4.10. Dies erklärt sich daraus, dass sie aus Jahr und Monat der Veröffentlichung zusammengesetzt ist. Wenn der Nachfolger wie vorgesehen im April 2005 erscheint wird diese Version dann die Nummer 5.04 tragen. Geplant ist, alle sechs Monate eine neue Version herauszugeben, für die dann jeweils achtzehn Monate lang Support geleistet werden soll. Sogenannte Enterprise-Versionen erfahren längeren Support und sind eher auf Stabilität als auf Aktualität getrimmt. Diese Versionen bauen immer auf dem letzten Major-Release auf.

Ubuntu baut auf Debian („Sarge“) auf, wurde aber aus Platzgründen auf das Wesentlichste reduziert. Um Ubuntu auf eine CD zu bekommen, wurde zunächst auf KDE verzichtet. Enthalten ist dafür aber das aktuelle GNOME 2.8, aktuelle Software und ein aktueller Kernel. Online sind da aber wieder tausende Pakete verfügbar und können auf diesem Wege sehr einfach mit apt-get nachinstalliert bzw. aktualisiert werden. Diese Pakete wurden zwar aus den gleichen Quellen wie Debian Sarge erstellt, das Projekt gewährleistet aber keine Kompatibilität, weshalb von Kreuzinstallationen abgeraten wird. Hier unterscheidet sich Ubuntu von einigen anderen Debian-Zweigen, die komplett und direkt aus dem großen Debian-Paket-Pool schöpfen und somit Entwicklungszeit sparen.

Der aktuelle Debian-Installer wurde übernommen und deshalb ist die Installation auch schnell und einfach durchgeführt. Wie bei Sarge gewohnt, ist es ist möglich, Ubuntu als Desktop-System oder als Server mit minimalem Software-Umfang zu installieren. Die Standard-Installation soll auf Sicherheit ausgelegt sein.

Ubuntu kann von http://www.ubuntulinux.org/download/ heruntergeladen werden. Die ISO-Dateien der unterschiedlichen Installations-CDs sind keine 600 MB groß. Ubuntu steht für drei Rechnerarchitekturen zur Verfügung: Für x86, AMD64 und PowerPC (32 Bit).

Wer den Download scheut, kann sich auch einfach eine »offizielle« CD kostenlos bestellen. Sie wird einem dann einfach per Post zugesandt. Einen optischen Einblick in diese Distribution kann man sich schon jetzt durch die veröffentlichten Screenshots machen.