Das Ende des Pentium 4 „Northwood“

Parwez Farsan
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Nachdem nunmehr fast drei Jahre seit dem Launch von Intels Pentium 4 mit „Northwood“-Core vergangen sind, nähert sich eine Ära ihrem sicheren Ende. Denn laut Intels neuester PCN (Product Change Notification) wird die nicht zuletzt bei vielen Overclockern beliebte CPU in absehbarer Zeit nicht mehr erhältlich sein.

Davon betroffen sind alle zur Zeit noch verfügbaren Versionen des Pentium 4 „Northwood“, angefangen beim 2,8-GHz-Modell, bis hin zur schnellsten Version mit 3,4 GHz. Als Deadline für letzte Bestellungen der Tray- und Boxed-Versionen gibt Intel den 18. März 2005 an. Boxed-Versionen werden allerdings nur so lange geliefert, bis die Lagerbestände bei Intel aufgebraucht sind. Als Ersatz können autorisierte Händler innerhalb der Lieferfrist Tray-Versionen erhalten. Das endgültige Ende markieren der 17. Juni 2005 (Boxed-Version) und der 19. Mai 2006 (Tray-Version). Sie werden als letzte Lieferdaten für zuvor bestellte Prozessoren genannt.

Während der „Northwood“-Core im 130-nm-Prozess gefertigt wurde, wechselte Intel beim Nachfolger „Prescott“ nicht zuletzt in der Hoffnung auf eine geringere Leistungsaufnahme zum 90-nm-Prozess. Probleme mit Leckströmen und eine von 55 auf 125 Millionen erhöhte Transistorenzahl machten den auf hohe Taktraten getrimmten „Prescott“ mit seiner knapp 50 Prozent längeren Pipeline (31 statt 20 Stufen) jedoch zum wahren Leistungsfresser unter den Desktop-Prozessoren, was man unter anderem an der mit 115 Watt extrem hohen TDP (Thermal Design Power) und der mit 22,4 Watt („Northwood“ 13,8 Watt) deutlich höheren Leistungsaufnahme im Idle-Modus nur zu gut erkennen kann. Leistungsmäßig brachte dies im Vergleich zu einem mit gleichem Takt betriebenen Pentium 4 „Northwood“ zunächst bestenfalls Gleichstand.

Die Erfahrungen mit dem „Prescott“ und erste Verlustmessungen des „Tejas“ sorgten dann wohl auch bei Intel für einen Sinneswandel, so dass man das MHz-Rennen mittlerweile aufgegeben hat. Beste Beispiele hierfür sind die Einstellung des „Prescott“-Nachfolgers „Tejas“ zu Gunsten von Dual-Core-Prozessoren, die Einführung eines Leistungs-Ratings nach AMDs Vorbild (in dem der sparsame und dennoch leistungsfähige Pentium M den höchsten Stellenwert einnimmt) statt purer Taktzahlen und die Absage an einen Pentium 4 mit vier GHz in der nächsten Zeit.

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