Herber Schlag für DVD-Standard Blu-Ray

Volker Rißka
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Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hat sich für den von ihm protegierten HD-DVD-Standard gewichtige Unterstützung ins Boot geholt. Wie das Wall Street Journal berichtet, wollen Toshiba und drei Hollywood-Studios pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 2005 bis zu zwei Dutzend Titel im HD-DVD-Format auf den Markt bringen.

Entsprechende Pläne zwischen Toshiba und Paramount, Universal und Warner Bros. (mit den Tochterfirmen New Line Cinema und HBO) sollen in der kommenden Woche veröffentlicht werden.

Die Entscheidung der Hollywood-Größen zugunsten von HD DVD bedeutet für die Verfechter des Standards um Toshiba einen kräftigen Schub im angeheizten Formatstreit mit dem Konkurrenzstandard Blu-ray. Hinter Blu-ray stehen unter anderem Sony, Philips und JVC. Blu-ray ist damit aber noch lange nicht abgehängt. Sony hält mit seiner Tochter Columbia Pictures sowie dem in Übernahme befindlichen Hollywood-Studio Metro-Goldwyn-Meyer noch einige Trümpfe in der Hinterhand.

Zudem ist die geplante Vereinbarung Toshibas mit den Filmstudios laut WSJ nicht exklusiv. Die Studios könnten ähnliche Deals jederzeit auch mit den Blu-ray-Unterstützern abschließen. Mit den ersten Filmen im Blu-ray-Standard wird allerdings frühestens im Jahr 2006 gerechnet. Die Hollywood-Studios gelten als Zünglein an der Waage im andauernden Krieg der Formate.

Die Markteinführung zu Weihnachten könnte der Schlüssel zum Erfolg für Toshiba und Co. sein. Zu dieser Zeit seien die Konsumenten am ehesten bereit, das für den Wechsel auf das neue Format benötigte Geld auszugeben, schreibt das WSJ. Neben dem HD-DVD-Player, dessen Preis im kommenden Jahr auf rund 1.000 Dollar geschätzt wird, müsste der Kunde zusätzlich in ein teures High-Definition-TV-Gerät investieren.