Intel engagiert sich mehr für Linux-Desktop

Michael Hass
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Chiphersteller Intel wird sich nach eigenen Aussagen mehr auf dem Linux-Desktop-Markt engagieren. Wie früher bei Windows, wird Intel PC-Herstellern Anleitungen und Kompatibilitätslisten in die sogenannten White-Boxes legen, um eine Installation von Linux zu vereinfachen.

Das aus frühen Windows-Tagen beliebte und erfolgreiche Konzept sieht vor, dass selbst kleinere No-Name-Firmen Desktop-Computer auf Intel-Basis mit Linux ausstatten können, ohne sich durch die übliche Hardware-Problematik wühlen zu müssen. Hiedurch können die Hersteller mit Hilfe der beigelegten Software und Anleitungen auf einfachstem Wege Linux-Installationen durchführen.

Das Software-Kit enthält Treiber-Software für Intel-spezifische Hardware, Skripts für Softwareinstallationen und ein Programm namens „Application Version Compliance Tool“. Dieses Programm prüft ob die Programmversionen mit der Intel-Hardware kompatibel sind.

Vorerst werden drei Linux-Distributionen von diesem Kit unterstützt:

  • RedHat Desktop
  • Novell Linux Desktop 9
  • Red Flag Desktop 4.1

Während Intel in der Vergangenheit Linux eher stiefmütterlich behandelt hat (Centrino für Linux wurde erst ein Jahr nach der Einführung supportet), so sieht der Hersteller den asiatischen Markt im Kommen. Microsoft hat für diese Länder die Preise gesenkt und eine Billig-Variante seines Betriebssystem ins Leben gerufen, um dem dortigen Markt entgegenzukommen. Dies alles gelte für Linux nicht, da die Software frei erhältlich ist. Somit hat Intel den Schritt nach vorn gemacht und wird mit zuerst vier Supportcentern im asiatischen und südamerikanischen Raum den Absatz von Linux auf Intel-Desktops ankurbeln.

Dass diese Strategie durchaus erfolgreich sein kann, zeigt das Beispiel von Xi'an. Hier hatte die chinesische Stadt im September ein Partnerschaftsabkommen mit Intel unterzeichnet, welches die Lieferung von Linux-Desktop-Computern auf Intel-Basis vorsieht.

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