Peoplesoft wehrt sich weiter

Sasan Abdi
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Totgesagte leben bekanntlich länger. Dass dies auch auf Unternehmen zutrifft, beweist der seit 2003 laufende Übernahmekrieg im Bereich der Firmen-Softwarehersteller. Bis heute hat sich das kleinere Peoplesoft nicht durch den Branchenriesen Oracle kleinkriegen lassen.

9,2 Milliarden Dollar (7,1 Milliarden Euro) lautete das in dieser Woche gestellte, letzte Angebot Oracles. Damit schien eigentlich alles klar zu sein. Denn das große Argument der Peoplesoft-Offiziellen war stets der zu geringe Übernahmepreis, der bis dato bei „nur“ 24 Dollar pro Aktie liegt.

Eben jenes Angebot aber wurde von den Aktionären vergleichsweise positiv aufgenommen. Rund 61 Prozent boten prompt ihre Aktien zum Verkauf an. Einen Strich durch die Oracle-Rechnung machte dann letztlich das Aufsichtsgremium, dass den Preis als zu niedrig einstufte und damit den Kampf um die Monopolstellung in der Branche in eine weitere, wahrscheinlich alles entscheidende Runde hievte.

Bei Oracle herrscht derweil ein Hauch von Ratlosigkeit. „Die PeopleSoft-Aktionäre haben gesprochen und haben sich überwältigend entschieden, ihre Aktien zu 24 Dollar je Anteil zu verkaufen“, verkündete Oracle-Chef Larry Ellison dann auch frustriert. Aber dennoch ist die Übernahme vorerst einmal mehr gescheitert. Auch weil man bei Oracle von der „beste[n] und letzte[n] Offerte“ sprach, ist nun unklar, wie es weitergehen wird.

Bei Peoplesoft beharrt man indes auf der Forderung nach mehr Geld. „Die Gesellschaft ist erheblich mehr wert als 24 Dollar je Aktie“, ließ sich der Verwaltungsrat zitieren. Das Übernahmeangebot steht bis zum 31. Dezember. In dieser Zeit werden Gerichte entscheiden müssen, ob die abwehrende Haltung Peoplesofts gerechtfertigt ist. Sollte der Richter gegen sie entscheiden, stünde einer Übernahme nichts mehr im Wege. Alles in allem ist aber mit einem Ende des 17 Monate andauernden Übernahmekampfes zum Ende des Jahres zu rechnen.

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