ATis Radeon XPress 200-Serie im Test: ATi nun auch für den Athlon 64

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Parwez Farsan (+1)
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Technische Details

RX200 Series
RX200 Series

ATi fertigt die neue 130-nm-Northbridge in zwei Versionen. Zum Einen die von uns getestete RX480 (Radeon XPress 200P) und zum Anderen die RS480 (Radeon XPress 200), die mit integriertem Grafik-Kern auf Basis der DirectX 9-kompatiblen X300-Karte (RV370) aufwarten kann. Dieser ist mit 333 MHz sogar minimal höher getaktet als eine X300-Karte mit 325 MHz. Als Arbeistsspeicher dient der Grafik-Einheit der Systemspeicher, auf den sie mittels der vor kurzem vorgestellten HyperMemory-Technik zugreift. Zudem kann sie für die bestmögliche Performance bis zu 128 MB Dedicated Frame Buffer erhalten, was aber aus Kostengründen eher selten passieren dürfte. Besondere Grafikkarten-Treiber benötigt man unterdessen nicht - ATis Catalyst-Treiber verrichtet auch mit dem RS480 seinen Dienst.

Im Zusammenspiel mit einer Grafikkarte lassen sich selbst Surroundview-Displays mit mehr als drei Bildschirmen ansteuern. Was die integrierte Grafik-Einheit betrifft, so ist man zumindest der Konkurrenz von nVidia ein Stück voraus, die bisher keine offiziellen Pläne für eine nForce 4-Version mit integrierter Grafik-Einheit verlauten lies. Von VIA soll es gegen Ende des Jahres den K8M890 mit integrierter Grafik auf Basis des ebenfalls DirectX 9-fähigen DeltaChrome von S3 geben, auf dessen Leistung man gespannt sein kann.

Blockdiagramm
Blockdiagramm

Dafür können nVidia mit dem nForce 4 SLI und VIA mit dem K8T890 Pro SLI-fähige Versionen ihrer neuen Chipsätze vorweisen. nVidia setzt hier auf zwei PCIe x8-Slots, während VIA eine Lösung mit einem PCIe x16- und einem PCIe x4-Slot bevorzugt, dann allerdings nur noch über die Southbridge zwei PCI Express x1-Lanes bieten kann. Bei Systemen mit nur einer Grafikkarte setzen alle drei Hersteller auf einen PCIe x16-Slot. Die übrigen vier Lanes sind für PCIe x1-Slots und, nur bei ATi und nVidia, Gigabit-Ethernet vorgesehen. nVidia hat den Ethernet-Controller bereits im Chip integriert, während ATi auf Chips von Broadcom und Marvell setzt, die für Unternehmen auch mit Trusted Platform Module erhältlich sind. Alle drei Hersteller unterstützen mit den Sockeln 754, 940 und 939 die ganze Bandbreite der aktuellen K8-Plattformen mit wahlweise 800 oder 1000 MHz HyperTransport-Takt.

RX200P
RX200P

ATis aktuelle Southbridge hört auf den Namen SB400 und ist über PCI Express mit der Northbridge verbunden. Mit den gebotenen Features kann ATi der Konkurrenz nichts vormachen, in praktisch allen Belangen haben nVidia und VIA gleichwertige oder bessere Lösungen. So hat die SB400 zwar wie nVidias Ein-Chip-Lösung und VIAs über Ultra V-Link (1066 MB/s) mit der Northbridge verbundene Southbridge VT8251 vier S-ATA-Ports und zwei P-ATA-Channels, doch bietet die SB400 nur S-ATA 150 und RAID 0,1. nVidia kann hier mit S-ATA 2 (S-ATA 150 und NCQ bei der Standard-Version des nForce 4), gemischten S-ATA/P-ATA-RAIDs (0, 1, 0+1) und RAID-Morphing glänzen. Auch VIA ist den Kanadiern ein Stück voraus und hat dem S-ATA-Controller der neuen Southbridge ein Advanced Host Controller Interface und RAID 0, 1, 0+1 & JBOD spendiert.

RX200
RX200

Vernünftigen Onboard-Sound erhält man nur bei VIA, dort stehen den Mainboard-Herstellern AC '97, VIA Envy 24PT und HD Audio zur Wahl. ATi und nVidia begnügen sich hier mit nicht mehr ganz zeitgemäßem AC '97. Speziell dem auch für Multimedia-PCs gedachten Radeon XPress 200-Chipsatz hätte eine vernünftige Soundkulisse sicher gut getan.

Keine Blöße geben sich die Herstellerbei der Anzahl der möglichen PCI- und USB 2.0-Slots. ATi bietet sieben PCI und acht USB 2.0-Slots, nVidia derer sechs und zehn und VIA sechs bzw. acht - die Hersteller werden dieses Potenzial wohl kaum ausschöpfen.

Theater 550
Theater 550

Für wen hat ATi nun welchen Chipsatz vorgesehen? Der Radeon XPress 200P-Chipsatz soll der ideale Partner für eifrige Spieler sein und ist dem zufolge auch die einzige Version, die Overclocking-Features bieten soll. Wie genau diese aussehen werden, können wir momentan noch nicht sagen, da das MSI-Board, wie bereits erwähnt, nicht gerade mit üppigen Einstellungs-Optionen glänzte. Die ATi-Dokumente sind nur so weit informativ, dass eine „CPU Auto Tuning“-Funktion und Einstellungs-Optionen für HTT und PCI aufgeführt werden. Für alle anderen Kunden empfiehlt ATi den Radeon XPress 200-Chipsatz mit integrierter Grafik-Einheit. In Multimedia-PCs kann ihm zusätzlich der kostengünstige Theater 550-Chip zur Seite gestellt werden, der auch mit der Media Center Edition von Microsofts Windows XP zusammenarbeitet.