nVidia GeForce 6200 TurboCache: Zahlenspiele mit 32 und 64 Bit

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Jan-Frederik Timm
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Karten

nVidia legt den Vorabinformationen zwei verschiedene Design-Beispiele bei, wobei es den Herstellern letztendlich freigestellt ist, ob 16, 32 oder 64 MB Speicher zum Einsatz kommen. Auch ViVo, realisiert durch einen Philips-Tuner, stellt lediglich eine Option dar. Karten mit 32 MB (64 Bit) sind bei demselben PCB im Unterschied zu den Versionen mit 16 MB (32 Bit) doppelseitig bestückt, Karten mit 64 MB (ebenfalls 64 Bit) verfügen darüber hinaus über größere Speicherbausteine und ein anderes Layout. Beide Modelle takten auf Chip und Speicher mit 350 MHz und sind passiv gekühlt. Ironischer Weise besitzen beide gezeigten Varianten Speicher, der die realen Taktraten getreu seiner Spezifikationen nicht mitmacht (16 MB: 3,3 ns DDR2; 64 MB: 4,0 ns DDR1).

GeForce 6200 TC 16 MB (32 Bit)

GeForce 6200 TC 16 MB

GeForce 6200 TC 64 MB (64 Bit)

GeForce 6200 TC 64 MB

Mit der Aeolus 6200TC-DV16 und der Aeolus 6200TC-DV64 hat AOpen als erster Hersteller eigene Modelle auf Basis des NV44 vorgestellt. Allerdings weichen die Speicher-Taktraten von denen der nVidia-Modelle ab. Die 32-Bit-Karte bringt es bei 700 MHz auf ebenfalls 10,8 GB/s, während das mit nur 550 MHz taktende 64-Bit-Modell (64 MB) summierte 12,4 GB/s ermöglicht.

Rechnung 3
Rechnung 3

Geschwindigkeit

nVidias direkter Gegenspieler ist Intels integrierte Grafik vom Schlag eines i915G und soll in solchen Systemen für einen deutlichen Leistungszuwachs sorgen. Indirekt sind es für die GeForce 6200 TurboCache @ 10,8 GB/s ATis Radeon X300 SE 128MB und für die GeForce 6200 TurboCache @ 13,6 GB/s ATis Radeon X300 128MB. Die gut 30 Seiten Benchmarks, die nVidia dem Reviewer's Guide beigelegt hat, möchten wir hier an dieser Stelle nur kurz umreißen und zu gegebenem Zeitpunkt lieber auf neutrale Berichte in Übersee (dort dürfte es einige Samples gegeben haben) verlinken. Je nach Anwendung liegen die neuen Karten mehr oder weniger deutlich vor (oder auch hinter) ihren direkten Gegenspielern. nVidia sieht - wer würde es ihnen vergelten - eine klaren Tendenz für die eigenen Zöglinge.

Preise und Verfügbarkeit

nVidia gibt als Preise weniger als 99 US-Dollar für die 16-MB- und um die 129 US-Dollar für die 64-MB-Variante an, was uns derzeit noch als recht hoch erscheint, ist eine - im Vergleich wesentlich schnellere - NV43 (6600) doch im Handel schon für 100 Euro zu bekommen und in der Vergangenheit lagen die Markteinführungspreise in Deutschland trotz starkem Euro immer über dem von nVidia genannten Dollar-Preis.

AOpen geht bei den Preisen allerdings von 69 (16 MB) und 79 Euro (64 MB) aus und wird erste Lieferungen noch in diesem Jahr auch in Deutschland in den Handel bringen. Das von nVidia salopp formulierte Ziel „doppelter Preis, doppelte Performance“ (in Bezug auf Intels i915P <-> i915G) scheint nicht erreicht worden zu sein. Interessantes verrät der von nVidia vorgestellte Master für die Gestaltung der TC-Produktverpackungen. Vom tatsächlichen Speicherinterface und dem auf der Karte verlöteten Speicher, der letztendlich den Leistungsunterschied ausmacht, fehlt hier jede Spur.

Verpackungsmaster
Verpackungsmaster

Eins der schon oft zitierte Vöglein wusste abschließend noch davon zu berichten, dass TC vormals ausschließlich für System-Integratoren geplant war, man sich nach eher zurückhaltendem Feedback letztlich jedoch dazu entschloss, doch den Weg über die Presse und in den Retail-Markt zu gehen. Dort dürfte in einigen Tagen die Verwirrung innerhalb der 6200-Familie ihren Lauf nehmen, suggeriert TC doch ein Mehr an Leistung, das in der Praxis nicht existiert.

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