nVidia-Gerüchte-Allerlei: NV50 und Co.

Jan-Frederik Timm
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Gleich eine Vielzahl an Gerüchten rankten sich die letzten Tage um das kommende Produktportfolio aus dem Hause nVidia. Zum einen betreffen sie die Grafikprozessoren NV48 und NV50, zum anderen den kommenden Mainboard-Chipsatz für Intels Pentium 4.

So vermeldete The Inquirer, nVidia habe den NV50 ebenso von der Roadmap gestrichen wie den NV48, der einen höher getakteten NV40, einen so genannten Refresh-Chip, darstellen und somit die Antwort auf ATis R430/R480 werden sollte. Die Kehrtwendung in Sachen NV48 scheint noch relativ plausibel, fiel ATis Leistungszugewinn mit den neuen X850er-Chips doch - vorsichtig ausgedrückt - eher bescheiden aus, von einer Verfügbarkeit der Karten ganz abgesehen. Da sich nVidias 6800er-Chips weiterhin glänzend verkaufen, besteht wohl kein dringender Bedarf, die Taktraten des NV40 mit Hilfe des NV48 weiter anzuheben.

Dieses Vorhaben dürfte zudem nur mit großem Aufwand zu realisieren gewesen zu sein, zeigte sich doch in den letzten Wochen eindeutig, dass nVidias 6800 Ultra nicht aufgrund einer Unterversorgung des Marktes mit 1,6-ns-GDDR3-Speicher weiterhin ein praktisch käuflich nicht zu erwerbendes Produkt darstellt (für SLI-Benchmarks von nVidia aber großzügig im Doppelpack bereit gestellt wird) und definitiv ein Taktproblem besitzt. Dass Speicher in großen Stückzahlen verfügbar ist, verdeutlichen nicht nur Aussagen mehrerer Hersteller. Auch die Flut an mit diesem Speicher - vollkommen überdimensioniert - ausgestatteter 6600 GT-Karten unterstreicht diese Tatsache.

Die Streichung der nächsten Chipgeneration NV50 verwundert hier schon mehr. Dass man, so wie es momentan aussieht, den kompletten Codenamen von der Roadmap entfernt hat, lässt darauf schließen, dass nVidia einen deutlichen Wechsel vollziehen wird und dies in jeglicher Hinsicht klar machen will. Da es zumindest derzeit Probleme bereitet, die mit Shadern und Pipelines vollgestopften Chips auf höhere Taktraten zu schrauben, und wir vor einigen Wochen bereits den Tipp bekommen hatten, bei der nächsten Chipgeneration nicht mehr auf die Anzahl der Pipes und Shader zu achten, darf spekuliert werden, dass nVidia schon mit der nächsten Entwicklungsstufe mehrere Chips auf einer Grafikkarte vereinen wird (und darüber hinaus die Kombination solcher Karten per SLI ermöglicht). Theoretisch ließe sich auf diesen Weg die nun entstandene Lücke zudem relativ schnell schließen, wäre es doch denkbar, die aktuellen Technologien in Bezug auf Stromverbrauch und Platzbedarf zu verfeinern, auf ein Multi-GPU-Interface auszurichten und als neue Generation auf den Markt zu bringen. Hierbei handelt es sich aktuell aber lediglich um unsere eigenen Gedanken!

Andere Meldungen betreffen nVidias ersten Pentium-Chipsatz, den nForce 5, über den wir erst vor drei Tagen berichtet haben. Der unter dem Codenamen Crush19 entwickelte Chip wird wahrscheinlich in zwei Versionen mit und ohne Dual-Channel-Support auf den Markt kommen, SLI mit jeweils 8 PCIe-Lanes und vier weitere PCIe-Lanes bieten und FSB800, FSB1066, DDR 2 400/533/667, den Pentium 4 6XX und die Dual-Core-Smithfield-CPUs unterstützen. Als Southbridge kommt die MCP04 zum Einsatz. Sie bietet Sata II, Gigabit-Ethernet, bis zu 10 USB 2.0-Ports und die bekannte Hardware-Firewall.

Und schlussendlich scheint man unter dem Codenamen Crush51 einen nForce 4-Ableger mit integrierter DX9.0-Grafik in der Planung zu haben, der als erster Athlon 64-Chipsatz wieder über eine Southbridge im eigentlichen Sinne, die MCP51, verfügt.