Shooter trainieren die grauen Zellen

Jirko Alex
35 Kommentare

Die vielerorts von der Presse und von Politikern verschriehenen Computerspiele, die noch vor Wochen als einer der Stützpfeiler der hiesigen Verdummung ausgemacht wurden, erfahren jetzt andererorts eine unverhoffte Beförderung zur Lernhilfe.

Diese neue Blickrichtung, die nach der Kampfansage einiger Medien gegen die Computerspiele wieder aufkeimt, wurde jüngst in einem Artikel auf Spiegel Online zusammengefasst. Dieser beruht jedoch nicht - wie man meinen könnte - auf bahnbrechenden neuen Erkenntnissen, die es auch der fachfremden Presse möglich machen, ihren Teller zu verlassen - vielmehr formuliert sich die Fürsprache für Computerspiele aus den Argumenten bekannter Studien, die Spielernaturen ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen bescheinigen, eine bessere Konzentrationsfähigkeit oder eine gesteigerte Aufmerksamkeit.

Tests der Universität von Rochester zeigten beispielsweise, dass die Aufmerksamkeit und das Konzentrationsvermögen bei denjenigen Testpersonen besser waren, die vorher mit dem Computer spielten. Gespielt wurde hierbei aber nicht etwa Solitär oder Pacman. Getestet wurde zielgerichtet mit Shootern wie Half Life, Counterstrike oder Grand Theft Auto - jenen Exemplaren also, die mitunter als Dummmacher bezeichnet werden.

Aber auch die Rutgers University in New Jersey weiß ähnliches zu berichten: Die jungen Testkandidaten im Alter von acht bis neun Jahren mussten bei diesem Test Rotationsaufgaben lösen, bei denen geometrische Körper in Gedanken gedreht werden sollten. Nach einer halben Stunde Tetris gelang dies sogar den in dieser Aufgabe eher schlechten Kindern deutlich besser.

Ähnliche Studien lassen sich auch nach einem Blick ins WorldWideWeb ausmachen, die Auseinandersetzung über den Sinn oder Unsinn der digitalen Spiele scheint also auch in Zukunft kein Ende zu nehmen.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.