Infineon reagiert auf schwächelnde Bilanzen

Sasan Abdi
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Der anhaltende Nachfragerückgang beschert dem großen deutschen Halbleiterhersteller Infineon weiterhin große Probleme. So erwartet man in offiziellen Kreisen auch im kommenden Quartal Umsätze unter den Erwartungen der Analysten.

Damit würden sich das abgelaufene Quartal und das kommende die Klinke in die Hand geben. Denn auch in diesem lief, wie man spätestens heute auf der Pressekonferenz zur offiziellen Vorstellung der bereits im Vorfeld bekannten, aktuellen Zahlen merkte, wenig glatt. Als Gründe werden die üblichen Verdächtigen angeführt: Preisdruck in allen Segmenten, saisonale bedingte Effekte und massiver Nachfragerückgang.

Ganz naturgemäß werden diese wirtschaftlichen Schwächen jetzt im Unternehmen weiter nach unten gereicht: „Wir haben Kosten, Investitionen und Nettoumlaufvermögen weiter optimiert und für das Geschäftsjahr 2005 eine Reduzierung der Fixkosten in Höhe von 200 Mio. Euro gegenüber den ursprünglichen Planungen identifiziert“, sagte Vorstandsvorsitzender Wolfgang Ziebart. Einsparungen, sicher auch im Bereich der Belegschaften, sollen also für einen Wandel in dem schwächelnden Geschäft des deutschen Unternehmens sorgen.

Neben dem schwachen Dollar seien auch Anpassungen in den hauseigenen Lagerbeständen Faktoren, welche die negative Entwicklung bedingen. So habe man relativ früh erkannt, dass das Geschäft in allen Segmenten zurückgeht. Die daraufhin angeordnete Lagerregulierung hätte sich dann negativ auf die Bilanzen ausgewirkt: „Wir haben daher die erforderlichen Maßnahmen getroffen, um unsere Lagerhaltung anzupassen, was allerdings zu einer negativen Beeinflussung der Ergebnisse im ersten Quartal geführt hat.“

Es bleibt also alles in allem abzuwarten, wie sich die Einsparungen letztlich auswirken. De facto bewirken diese aber höchstens die Schminkung der kommende Bilanzen dieses Geschäftsjahres. Denn: Ohne einen merklichen Anstieg der Verkaufszahlen in allen Segmenten dürfte man bei Infineon auch zukünftig eher unzufrieden sein.