CPU-Kühler im Test: Drei Modelle mit 120-mm-Lüfter im Vergleich

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Martin Eckardt
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Fazit

Nachdem wir uns nun ausgiebig die drei Vertreter der konventionellen 120-mm-Flachbauweise zu Gemüte geführt haben und feststellen durften, dass sie sich alle im nahezu gleichen Leistungsfenster befinden, wollen wir noch eine finale Einschätzung zum Thema 120-mm-Kühler treffen. So konnten wir zeigen, dass alle Kandidaten in der Lage waren, die bis dato führenden Kühler mit 92- oder 80-mm-Ausstattung bei in etwa gleicher Lärmentwicklung zu schlagen und somit die Richtigkeit dieses Weges der Kühlerhersteller zu belegen. Allerdings wurde auch schnell deutlich, dass Kompatibilitäts- und Gewichtsprobleme sowie die preisliche Höherentwicklung durch den größeren Materialbedarf als Kehrseite der Medaille die Euphorie etwas bremsen. Eindrucksvoll konnten wir an dieser Stelle auch das weit verbreitete Gerücht wiederlegen, dass absolute Spitzenleistungen nur mit schwergewichtigen Kupferkühlern möglich seien, denn mit dem XP-120 führt ein gewichtsbewusster Al/Cu-Aufbau die Charts an. Interessant dürfte das Spektakel noch werden, wenn sich ein renommierter Hersteller dem Thema 120-mm-Tower-Kühler annimmt, da diese Bauweise bei optimaler Gehäuse-Kühler-Symbiose noch fulminantere Performanceschübe erhoffen lässt. Erste, vielversprechende Ansätze bieten bereits Thermaltake und Scythe mit den eigentlich passiv angedachten Fanless103- und NCU-2005-Kühlern, welche zu späteren Zeitpunkten ihr Können unter Beweis stellen müssen. Zunächst aber die Einzeleinschätzungen unserer drei heutigen Protagonisten.

Thermalright XP-120

Mit dem XP-120 gelingt es Thermalright erneut in vollkommener Art und Weise, dem Firmenkonzept treu zu bleiben. Sich mit außergewöhnlichen Ideen und Konzepten von der Masse abhebend, zeigt der Leichtmetall-Schönling im Nickelkleid der mopsig-schwergewichtigen Fächerkühlkonkurrenz nur die Rücklichter. Dabei entzückt er neben der herausragenden Grundperformance durch die gegebene Variabilität, Komfortabilität und plattformübergreifende Flexibilität. Allerdings wollen diese Vorzüge auch vergleichsweise teuer bezahlt werden und so verlangt die fernöstliche Definition von Perfektion je nach Lüfteraufbau gut zehn bis 20 EUR mehr, als die hier aufgeführten Alternativen. Besondere Vorsicht sollte man zudem neben der Motherboard- auch der Gehäusekompatibilität zukommen lassen. Sehr viele Userberichte sprechen hier über größere Platzprobleme zur Netzteilposition in vielen Midi-Towern. Hat man sich dahingehend abgesichert, wird man viel Freude mit dem XP-120 haben.

Zalman CNPS7700-Cu

Zusammenfassend liefert auch Zalman mit dem CNPS7700 einen ausgezeichneten 120-mm-Kühler, der dem qualitativen Anspruch eines Spitzenprodukts in allen Facetten gerecht wird. Zwar kann sich auch der Koreaner den Lastern eines derartig gigantischen Aufbaus hinsichtlich potentieller Inkompatibilitäten nicht entziehen, in den meisten Fällen dürfte aber eine problemlos leichtgängige Montage auf den unterstützten Sockeln möglich sein. Das bewährte Konzept der kleineren Vorgänger wird optisch und technisch in verfeinerter Form übernommen und verschafft dem wuchtigen Kilo-Spross eine ausgezeichnete Leistungsfähigkeit sowohl in der sehr leisen, als auch in der mittleren Geräuschlage. Preislich platziert sich der Zalman-Kühler gut 20 Prozent vor dem Thermalright-Rivalen und stellt somit ein faires und absolut gerechtfertigtes Angebot dar. Auch hier soll unsere Kaufempfehlung nicht ungezückt bleiben.

NorthQ 3312 Giant UFO

NorthQ ist es gelungen, mit dem 3312 Giant UFO eine preiswertere Alternative zum Zalman CNPS7700Cu zu schaffen. Bis auf kleine konstruktionstechnische Mängel und minimale Abstriche in der Verarbeitung ergeben sich im Vergleich zum Koreaner effektiv kaum Nachteile - im Gegenteil! Bei gleichwertiger Kühlleistung geht der Däne subjektiv angenehmer und etwas leiser zu Werke, bringt geringfügig weniger Gewicht auf die Waage und Dank spezieller Halteklammer können auch Sockel A-Besitzer noch in den Genuß eines 120-mm-Kühlers kommen. Ansonsten überzeugen das ausgefallene Zick-Zack-Design und die einfache Montage auf den verschiedenen Plattformen. Lediglich die fehlende Dokumentation hinsichtlich gepflegter Kompatibilitätslisten trübt ein Wenig den gelungenen Außenseiter-Auftritt.

Wir empfehlen den NorthQ 3312 Giant UFO dennoch jedem preisbewussten Kühlenthusiasten und bewerten auch hier mit einem entschlossenen „Ausgezeichnet“. Übrigens: Genau wie der Zalman CNPS7700 ist auch der Giant UFO in einer kaum impotenteren Hybrid-Al/Cu-Version mit ungefähr 500 g zu haben.

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